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Mi, 2. Mai 2012, 12:37

Software::Distributionen::Mandriva

Zukunft von Mandriva vorerst gesichert

Wie Jean-Manuel Croset in einer kurzen Mitteilung im Blog des Unternehmens bekannt gab, ist die Zukunft des angeschlagenen Linux-Distributors Mandriva vorerst gesichert. Eine benötigte Rekapitalisierung wurde demnach von den Aktionären genehmigt.

Mandriva

In seiner üblichen »Mann-von-wenigen-Worten«-Weise kündigte Jean-Manuel Croset, operativer Leiter (COO) des angeschlagenen Distributors Mandriva, an, dass der Hersteller genügend Mittel sichern konnte, damit Mandriva weiterhin an der Entwicklung der hauseigenen Distribution arbeiten kann. Unter anderem habe die Generalversammlung der Aktionäre eine Rekapitalisierung genehmigt, die in zehn Tagen in Kraft treten soll. Dem Hersteller sei es nun möglich die vor knapp zwei Wochen verkündete Strategie zu verfolgen und zu verfeinern. Wie diese allerdings konkret aussehen soll, wird erst Mitte Mai feststehen, so Croset.

Damit kann Mandriva knapp ein halbes Jahr nach einem verheerenden Audit, in dem vor einer bevorstehenden Zahlungsunfähigkeit gewarnt wurde, zum wiederholten Male eine Insolvenz abwenden. Doch der angerichtete Flurschaden ist immens. Denn neben dem Imageschaden und den damit einhergehenden Einbußen im geschäftlichen Umfeld hat Mandriva auch zahlreiche talentierte Entwickler sowohl aus den eigenen Reihen als auch aus der Gemeinschaft verloren. Mit der Gründung von Mageia entstand zudem ein Konkurrenzprodukt, das eine nicht gerade vernachlässigbare Zahl von Interessenten bindet. Streng genommen steht das Unternehmen deshalb noch schlechter da als vor der eigentlichen Krise. Wie die Führung das Dilemma lösen will, verriet Croset nicht und verweist auf die kommenden Wochen.

Doch was sollen diese bringen? Fest steht im Moment lediglich, dass Mandriva sich stärker der Gemeinschaft zuwenden will und um die Gunst der in der Vergangenheit nicht gerade umworbenen Community buhlt. So soll gerade die Gemeinschaft gemeinsam mit dem Unternehmen an einer Strategie arbeiten, die Mandriva helfen kann, weiter zu bestehen. In welche Richtung sich das Produkt entwickeln soll, steht dabei noch nicht fest und muss erst austariert werden. Auch der in der Vergangenheit fokussierte Desktop-Bereich scheint dabei zur Disposition zu stehen. Denkbar wäre unter anderem ein Modell, wie es RedHat/Fedora praktiziert.

Ob die Restrukturierung gelingen kann, wird sicherlich die Zeit zeigen. Die neuerliche Rekapitalisierung verschafft Mandriva letztendlich nur Zeit, um eine passende Strategie zu finden das eigene Produkt am Markt zu positionieren. Denn, gelingt das Vorhaben nicht, sind die Schlagzeilen der vergangenen Wochen bald wieder aktuell.

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