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Mi, 9. Mai 2012, 08:30

Software::Distributionen::Debian

Debian stimmt über Diversitätsklausel ab

Das Debian-Projekt plant, seine Offenheit gegenüber allen Personen, die das Projekt unterstützen wollen, formal festzuschreiben. Gemäß der Projektverfassung ist dazu eine Abstimmung der Debian-Mitglieder notwendig.

Software in the Public Interest (SPI)

Wie Francesca Ciceri feststellte, ist das Projekt faktisch offen für jeden Benutzer und jeden, der etwas beitragen will. Das wird unter anderem dadurch sichergestellt, dass im Haupt-Repositorium von Debian nur Pakete aufgenommen werden, deren Lizenz keine Person und keinen Einsatzzweck diskriminiert.

Darüber hinaus ist das Projekt nicht nur für Entwickler, sondern mittlerweile auch für andere Mitglieder offen, die zu Debian beitragen wollen. Diese Nicht-Entwickler, die beispielsweise in den Bereichen Server- oder Webseiten-Betreuung, Übersetzung oder Kommunikation mitarbeiten, sind den Entwicklern gleichgestellt und besitzen volles Stimmrecht, so dass im Projekt mittlerweile nicht mehr von Debian-Entwicklern, sondern Mitgliedern gesprochen wird.

Ciceri schlägt daher vor, diese Haltung auch in einen offiziellen Text zu fassen. Der Text besagt in lediglich drei Sätzen, dass das Projekt Beiträge von allen wünscht und willkommen heißt. Niemand soll diskriminiert werden, sofern er sich dem Projekt gegenüber konstruktiv verhält. Dabei spielt es auch keine Rolle, was für eine Aufgabe er übernimmt. Vorlage für diesen Text war die Diversitätsklausel von Ubuntu, allerdings verzichtet Debian auf eine Verknüpfung mit expliziten Verhaltensregeln.

Der Vorschlag, diesen Text zu einem Bestandteil der offiziellen Debian-Position zu machen, ist nun zur Diskussion gestellt, denn gemäß der Projektverfassung müssen die Debian-Mitglieder über Positionsaussagen abstimmen. Sofern kein Gegenvorschlag eingeht, wird lediglich der vorgeschlagene Text zur Abstimmung stehen, und er kann nur angenommen oder abgelehnt werden. Die Klausel gilt als angenommen, wenn eine einfache Mehrheit der Mitglieder zustimmt. Der Zeitraum der Abstimmung ist noch nicht angekündigt, dürfte jedoch nicht lange auf sich warten lassen. Es ist die zweite Abstimmung bei Debian in diesem Jahr nach der alljährlichen Projektleiterwahl, bei der im März und April Stefano Zacchiroli wiedergewählt wurde.

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