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Mo, 14. Mai 2012, 18:25

Software::Distributionen::BSD::FreeBSD

FreeBSD 10 will Clang als Standardcompiler

Wie das FreeBSD-Projekt in seinem Quartalsbericht bekannt gab, planen die Entwickler, in FreeBSD 10.0 auf Clang als Standardcompiler zu setzen.

Anton K. Gural/freebsd.org

Clang gilt bereits seit September 2009 offiziell als stabil und ist laut der Definition der Entwickler auch produktiv einsetzbar. Mit LLVM Version 2.6 ist das Compiler-Frontend für die Programmiersprachen C, C++, Objective-C und Objective-C++ ein fester Bestandteil des Compiler-Pakets. Clang verspricht gegenüber GCC schnellere Übersetzungsläufe mit geringerem Speicherverbrauch und als Ergebnis oftmals auch kleinere ausführbare Programme. Clang ist im Gegensatz zu GCC von anderen Programmen, die Syntaxanalyse benötigen, wiederverwendbar, und der von ihm generierte abstrakte Syntaxbaum ist anderen Programmen zugänglich und soll anders als der von GCC alle relevanten Informationen enthalten. Die BSD-Lizenz, unter der Clang vertrieben wird, wird von diversen Projekten zudem als liberaler und damit geeigneter als die von GCC erachtet. Vor allem die BSD-Projekte machen sich deshalb stark dafür, Clang künftig als Standardcompiler für ihre Systeme zu nutzen.

Wie nun das FreeBSD-Projekt in der aktuellen Ausgabe seines Quartalsberichts bekannt gab, plant das Team, in FreeBSD 10.0 Clang zum Standardcompiler zu machen. Laut der Ankündigung laufen die Arbeiten bereits auf Hochtouren und der Zeitplan sieht vor, GCC als Standardcompiler »so früh wie möglich« durch Clang abzulösen. Bereits jetzt lässt sich der komplette FreeBSD-Standardkernel mittels Clang übersetzen, ohne dass es zu Warnungen oder gar Fehlern kommt. In naher Zukunft soll auch das komplette Basissystem folgen.

Die Pläne von FreeBSD sehen vor, den Kernel und alle Basisanwendungen mittels Clang zu übersetzen und GCC aus der Standarddistribution komplett zu verbannen. Zwar sind sich die Entwickler einig, dass es durchaus Applikationen geben wird, die sich noch nicht übersetzen lassen, doch sollen diese als Fehler gemeldet und korrigiert werden. »Eine der wichtigsten Aufgaben im Moment ist es, das komplette FreeBSD-System mittels Clang zu generieren und zu starten«, so die Entwickler.

Mit dem Schwenk auf Clang verfolgt das Team den eingeschlagenen Weg, GNU-basierte Tools aus FreeBSD zu entfernen und BSD-lizenzierte Alternativen zu nutzen. So haben die Entwickler bereits Mitte des Vergangenen Jahres angekündigt, die aus dem GNU-Projekt stammende Bibliothek libsupc++ durch die unter der BSD-Lizenz stehende libcxxrt zu ersetzen. Auch hier können die Entwickler mittlerweile Fortschritte vermelden. So besteht die aktuelle Version der Bibliothek zusammen mit Clang 3.1 bereits alle C++11-Atomic-Tests und unterstützt unter anderem die ARM EABI. Zwar ist die Umstellung noch nicht beendet, doch sind sich die Entwickler sicher, auf dem besten Weg zu einem BSD-lizenzierten C++-Stack in FreeBSD 10.0 zu sein.

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