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Fr, 18. Mai 2012, 10:30

Software::Distributionen::Mandriva

Mandriva Linux soll unabhängige Organisation werden

Nachdem sich der Linux-Distributor Mandriva gerade noch vor dem Konkurs retten konnte, hat der operative Leiter Jean-Manuel Croset angekündigt, dass die Distribution künftig vom Unternehmen unabhängig sein soll.

Mandriva

Mandriva Linux soll ein Gemeinschaftsprojekt werden, verkündete Jean-Manuel Croset, der operative Leiter (COO) des Unternehmens Mandriva SA. Laut Croset soll das bedeuten, dass eine unabhängige Organisation die Kontrolle über Mandriva übernimmt und die weitere Entwicklung der Distribution leitet. Mandriva will sich demnach aus den Entscheidungen, die die Entwicklung angehen, heraushalten, allerdings will das Unternehmen auch Mitglied der neuen Organisation werden. Auch will Mandriva Beiträge zur Distribution leisten, womit es, wie in freien Projekten üblich, automatisch einen gewissen Einfluss besitzen wird.

Wie Croset weiter schreibt, wird dieser Schritt in den nächsten Monaten durchgeführt. Eine Arbeitsgruppe, die aus Vertretern der Gemeinschaft besteht, werde gerade eingerichtet. Diese werde die Strukturen, Prozesse und die Organisationsform der geplanten Organisation definieren und in Kürze die Arbeit aufnehmen. Das Endergebnis dieser Neuorientierung wird nicht das gleiche sein wie das Verhältnis von Fedora zu Red Hat. Wie Raphaël Jadot, Mitglied der Arbeitsgruppe, in einem Forenbeitrag schreibt, sei Fedora abhängig von Red Hat, Mandriva Linux solle aber unabhängig von Mandriva SA werden. Die Entwicklung von Mandriva Linux 2012 habe begonnen. Per Øyvind Karlsen sei der Projektleiter für diese Version, Bernhard Rosenkränzer und Matthew Dawkins übernehmen die Position der Release Manager.

Mandriva SA konnte seine Zukunft erst Anfang Mai sichern, als die benötigte Rekapitalisierung von den Aktionären genehmigt wurde. Möglich wurde das erst nach einer Änderung der Besitzverhältnisse. Mandriva SA ist weiterhin eine Aktiengesellschaft, bei der ein kleiner Anteil der Aktien in Streubesitz ist. 42% der Anteile gehören nun dem COO Jean-Manuel Croset, der die Anteile von SARL Linlux übernommen und damit die Blockade von SARL Linlux gegen die Rekapitalisierung aufgehoben hat. Dies geht aus dem Editorial der LinuxUser 6/2012 hervor. Die Mehrheit der Anteile (etwas über 50%) wird von der TownArea Trading and Investments Limited gehalten, einer in Zypern ansässigen Firma, die auch die Kontrolle über das russische Unternehmen ROSA ausübt. ROSA produziert mittlerweile eigene Distributionen auf Basis von Mandriva und hat erst vor wenigen Tagen die neue Version ROSA 2012 »Marathon« veröffentlicht. ROSA dürfte somit zur Mandriva-Gemeinschaft zu zählen sein. Nicht dazugehören wird aber offenbar Mageia, das sich im September 2010 von Mandriva abgespalten, einen großen Teil der Gemeinschaft mitgenommen und eine komplett eigene Infrastruktur aufgebaut hat. Mageia hat eine eigene Organisation geschaffen, eine erste Version der Distribution veröffentlicht und die zweite Version so gut wie fertig.

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