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Fr, 15. Juni 2012, 12:17

Gesellschaft

Projekt OpenRelief gestartet

Das Projekt OpenRelief will Rettungseinsätze nach Katastrophen durch verbesserte Kommunikationswerkzeuge unterstützen. Das erste Teilziel ist die Entwicklung eines unbemannten autonomen Flugzeuges, die Rettungskräften wertvolle Informationen über unzugängliche Areale übermittelt.

OpenRelief.org

Das Projekt OpenRelief entstand unter dem Eindruck des schweren Erdbebens und des darauf folgenden verheerenden Tsunamis in Japan im März 2011. Weite Gebiete wurden durch die Verwüstungen des Tsunamis, Straßenschäden und Erdrutsche unzugänglich gemacht, so dass die Rettungskräfte sich keinen Überblick über die Lage verschaffen konnten und die Helfer teilweise zunächst an die falschen Stellen geschickt wurden. OpenRelief will das Beschaffen der benötigten Informationen verbessern und auf freie Software und offene Hardware setzen.

Das erste Ergebnis des Projektes soll ein unbemanntes Flugzeug in der Größe eines größeren Modellflugzeuges sein. Die Spannweite beträgt etwa 1,6 Meter. Prototypen dieser Drohne werden bereits erprobt, und bis Ende des Jahres sollen die Geräte einsatztauglich sein.

Die Flugzeuge sollen zum einen preiswert sein und weniger als 1000 US-Dollar kosten. Zudem soll ihr Aufbau modular sein. Sie werden eine Reihe von Kameras und Sensoren tragen, die an den Bedarfsfall angepasst werden können. Das Wesentliche an den Drohnen ist, dass sie bereits an Bord Software einsetzen, die auf den Bildern Personen, Rauch, Straßen und Wege erkennen soll. Zusätzliche Sensoren können beispielsweise radioaktive Strahlung oder die Wetterbedingungen ermitteln.

Die Steuerung des Flugzeuges wird einem Arduino-Board überlassen. Dieses ermöglicht dem Flugzeug, mittels GPS und weiteren Sensoren eine vorgegebene Route zu fliegen. Die Routenprogrammierung und Steuerung erfolgt mit einem Raspberry Pi-Rechner, der möglicherweise noch durch ein leistungsfähigeres System ersetzt wird. Die Software an Bord des Flugzeuges umfasst ein Linux-System (Debian 6.0) und freie Bildverarbeitungs-Software wie OpenCV. Die hochauflösende Kamera wird zur Zeit auf das Erkennen der wesentlichen Objekte trainiert. Ein Video gibt einen ersten Eindruck des Systems.

Das Team, das derzeit aus etwa 25 Personen besteht, sucht noch weitere Helfer. Der Quellcode wird auf Gitorious unter einer freien Lizenz veröffentlicht. Auch die Hardware soll offen sein. Die entsprechenden Pläne werden auf Solderpad.com veröffentlicht. Weitere Einzelheiten zum Projekt kann man in den Unterlagen (PDF) eines Vortrags auf der LinuxCon Japan finden.

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