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Mi, 27. Juni 2012, 14:38

Software::Desktop::KDE

Dolphin-Initiator verlässt das KDE-Projekt

Wie Peter Penz, Hauptentwickler und Initiator des Dateimanagers Dolphin, in seinem Blog schreibt, will er bereits bei der Freigabe der Version 2.1 sowohl die Pflege als auch die Weiterentwicklung der Anwendung abtreten. Auch seine Tätigkeit beim KDE-Projekt will er beenden.

Dolphin 2.0 unter KDE 4.8.4

Mirko Lindner

Dolphin 2.0 unter KDE 4.8.4

Dolphin ist seit KDE 4 der standard-Dateimanager von KDE. Aktuell steht eine neue Version von Dolphin in den Startlöchern. Mit der Version 2.1, die mit KDE 4.9 freigegeben wird, geht allerdings auch eine Ära zu Ende, denn Peter Penz, Initiator und Hauptentwickler des Dateimanagers, wird das Projekt verlassen. Wie Penz in einem Blog-Eintrag schreibt, soll künftig Frank Reininghaus die Pflege von Dolphin übernehmen. Reininghaus, der bereits seit etlichen Jahren zu den Beitragenden in Dolphin gehört, wird fortan nicht nur die Wartung, sondern auch die komplette Weiterentwicklung leisten müssen. Denn sieht man sich die Änderungen an Dolphin in den letzten zwei Monaten an, so waren neben Reininghaus und Penz, der über 80 Prozent der Git-Commits durchgeführt hat, so gut wie keine weiteren Entwickler an der Pflege von Dolphin beteiligt.

Dolphin unterstützt verschiedene Ansichtsarten

Mirko Lindner

Dolphin unterstützt verschiedene Ansichtsarten

Penz erklärt seinen Rücktritt mit zwei Gründen, die ihm eine Weiterarbeit an Dolphin verwehren. So sei das Arbeitspensum, das er für die Pflege des Dateimanagers aufbringen muss, stetig gewachsen. Binnen der letzten zwei Jahre habe sich der Aufwand gesteigert und die Entwicklung des Dateimanagers immer mehr seiner Freizeit beansprucht. Ein Ende der Erweiterungen scheint dabei nicht absehbar zu sein. Während die Portierung von Dolphin auf Qt Quick2 noch mit einem vertretbaren Zeitaufwand durch ihn geleistet werden kann, wird spätestens mit der Umstellung auf Qt 5.1 oder 5.2 die Arbeit seine zeitlichen Möglichkeiten übersteigen. Doch vor allem die Umstellung auf Qt Quick2 erachtet der Entwickler als notwendig, um mit anderen Desktop-Umgebungen konkurrieren zu können.

Mehrteilige Ansichten unter Dolphin

Mirko Lindner

Mehrteilige Ansichten unter Dolphin

Der zweite und für Penz wohl wichtigste Grund stellt allerdings die Tatsache dar, dass er mit dem momentanen Zustand von KDE unzufrieden zu sein scheint. Er habe schon immer einen besonderen Wert darauf gelegt, dass die Umgebung, unter der arbeite, ihn bei seiner täglichen Arbeit unterstütze und er seine Aufgaben in dieser effektiv und schnell erledigen kann. Mittlerweile aber erfüllen andere Umgebungen seine Anforderungen besser.

Ob das Problem als solches bei KDE liegt, bezweifelt Penz. So habe sich nach Ansicht des Entwicklers die Arbeit an Anwendungen mittlerweile extrem verändert. Die meisten zeitintensiven Entwicklungen finden an der Basis einer Anwendung statt. Als Beispiel nennt er dabei Webbrowser, deren Oberfläche sukzessive verschlankt wurde, deren Engines allerdings immer größer wurden und mittlerweile vollends in die Hände von Vollzeitentwicklern gewandert sind. Doch gerade die komplexen Bereiche der Systeme stellen freie Entwickler vor kaum lösbare Probleme. Finden sich nicht genug Freiwillige oder kein Unternehmen, das die Entwicklung unterstützt, gerät die Software immer mehr ins Hintertreffen - laut Penz zu sehen nicht nur bei KDE, sondern auch bei anderen freien Umgebungen, wie beispielsweise Gnome.

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