Die Entwickler der GNU C Library (Glibc) haben die Version 2.16 der Standard-C-Bibliothek für Linux herausgegeben, die unter anderem Unterstützung für das vom Linux-Kernel seit der Version 3.4 angebotene x32-ABI bietet.
Die Glibc fungiert bei den meisten Linux-Distributionen als Standard-C-Bibliothek und ist somit die elementare Basis der dort eingesetzten Software. Nachdem sich das »GNU C Library Steering Committee«, welches bis dato die Weiterentwicklung der Glibc lenkte, nach einstimmigen Beschluss im Frühjahr 2012 selbst aufgelöst hatte, um die schnelle und unkomplizierte Weiterentwicklung der Bibliothek in direkter Verantwortung an die aktiven Glibc-Entwickler unter Leitung von Joseph Myers, Carlos O'Donell und Roland McGrath zu übertragen, sorgen offenbar wieder eine Reihe aktiver Entwickler für neue Impulse.
Ferner haben die Glibc-Entwickler außer generellen Optimierungen auch Verbesserungen an der Geschwindigkeit mathematischer Funktionen vorgenommen und eine Reihe von Funktionen zur Unterstützung des ISO-C-Standards C11 implementiert. Beim Übersetzen der C-Bibliothek können Entwickler jetzt Prüfpunkte (static probes) einbauen, auf die zum Beispiel SystemTap bei der Performance-Analyse zurückgreifen kann. Darüber hinaus wurde die Unterstützung für den Kernel 2.4 entfernt; ein Kernel 2.6 ist also ab sofort Mindestvoraussetzung. Außerdem haben die Entwickler den Code für die Itanium-Architektur (IA64) aus dem Kern-Paket in »Ports« verlagert. Auch die Tilera-Prozessoren der Familien Tile-Gx und TilePro werden nun unterstützt.