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Mo, 2. Juli 2012, 11:35

Software::Entwicklung

Glibc 2.16 mit x32 ABI-Unterstützung

Die Entwickler der GNU C Library (Glibc) haben die Version 2.16 der Standard-C-Bibliothek für Linux herausgegeben, die unter anderem Unterstützung für das vom Linux-Kernel seit der Version 3.4 angebotene x32-ABI bietet.

Die Glibc fungiert bei den meisten Linux-Distributionen als Standard-C-Bibliothek und ist somit die elementare Basis der dort eingesetzten Software. Nachdem sich das »GNU C Library Steering Committee«, welches bis dato die Weiterentwicklung der Glibc lenkte, nach einstimmigen Beschluss im Frühjahr 2012 selbst aufgelöst hatte, um die schnelle und unkomplizierte Weiterentwicklung der Bibliothek in direkter Verantwortung an die aktiven Glibc-Entwickler unter Leitung von Joseph Myers, Carlos O'Donell und Roland McGrath zu übertragen, sorgen offenbar wieder eine Reihe aktiver Entwickler für neue Impulse.

Die jetzt freigegebene Version 2.16 der GNU C Library (Glibc) unterstützt als wichtigste Neuerung das vom Linux-Kernel seit der Version 3.4 angebotene x32 ABI. Dies ermöglicht für das »x32 ABI« (Application Binary Interface) übersetzten Programmen Zugriff auf die 64-Bit-Register und Datenpfade von 64-Bit-x86-Prozessoren, die aber weiterhin mit 32-Bit-Zeigern arbeiten. Vereinfacht bedeutet das, dass für x32-ABI übersetzte Programme den durch regulären 64-Bit-Betrieb verursachten Overhead vermeiden, aber trotzdem eine Reihe der Vorteile von x86-64-Prozessoren nutzen können. Hauptsächlich dürfte das ABI im Supercomputer-Bereich von Interesse sein, wo sich jedes Prozent mehr Geschwindigkeit lohnt, aber auch in eingebetteten Systemen.

Ferner haben die Glibc-Entwickler außer generellen Optimierungen auch Verbesserungen an der Geschwindigkeit mathematischer Funktionen vorgenommen und eine Reihe von Funktionen zur Unterstützung des ISO-C-Standards C11 implementiert. Beim Übersetzen der C-Bibliothek können Entwickler jetzt Prüfpunkte (static probes) einbauen, auf die zum Beispiel SystemTap bei der Performance-Analyse zurückgreifen kann. Darüber hinaus wurde die Unterstützung für den Kernel 2.4 entfernt; ein Kernel 2.6 ist also ab sofort Mindestvoraussetzung. Außerdem haben die Entwickler den Code für die Itanium-Architektur (IA64) aus dem Kern-Paket in »Ports« verlagert. Auch die Tilera-Prozessoren der Familien Tile-Gx und TilePro werden nun unterstützt.

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