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Mo, 16. Juli 2012, 13:12

Software::Systemverwaltung

Kickstarter: Außergewöhnlicher Linux-Recovery-Stick

Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter werben derzeit zwei Texaner um Unterstützung für ihren Linux-basierten USB-Stick zur Systemdiagnose und Reparatur und machen mit ihrem Projekt Jumpshop mächtig Wirbel. Eigentlich ein alter Hut, sollte man denken, denn Mini-Distributionen für diesen Zweck gibt es wie Sand am Meer. Doch hinter Jumpshot steckt mehr.

Jumpshot-Oberfläche

Jumpshot.com

Jumpshot-Oberfläche

Jumpshot ist ein Startup-Projekt zweier Entwickler aus Austin, die sich zum Ziel gesetzt haben, eine möglichst vollautomatische Reparatur-Lösung für Windows-Systeme zu entwickeln. Die dazu auf Kickstarter erbetenen 25.000 US-Dollar sind mit bisher rund 56.000 US-Dollar bereits übertroffen und die Aktion läuft noch bis zum 8. September, dürfte also noch einiges mehr einspielen. Was also ist das Besondere am Projekt Jumpshot?

Jumpshot ist ein Linux-USB-Stick, der Windows-Anwendern umfangreiche Rettungs- und Entrümpelungsfunktionen zur Verfügung stellt, die aufgrund der intelligenten Automatismen über die Funktionalität bisheriger Rettungssysteme hinausgehen. Ein Unterschied zwischen Jumpshot und anderen Linux-USB-Sticks liegt aber auch darin, dass die Gründer ihr Projekt mit aggressiven Merchandising-Maßnahmen umgeben, wobei zum Beispiel der »Schurrbart« als Erkennungszeichen von »Officer Pete«, Chef-Maskottchen der (außer ihm) zehn Figuren der Kampagne »Eine neue Waffe gegen den PC-Frust«, die das USB-Stick-basierte Rettungssystem marketingtechnisch begleiteten, auch T-Shirts und Slogans schmückt. Wenig überraschend ist Jumpshot auch bereits als Marke eingetragen.

Jumpshot-Figuren (USB-Sticks)

Jumpshot.com

Jumpshot-Figuren (USB-Sticks)

Dass die Kampagne von einer ordentlichen Portion Humor getragen wird, ist ein Kennzeichen dafür, dass das Produkt darauf angelegt ist, eine breite Masse zu erreichen. Nichtsdestotrotz steckt in den einzelnen USB-Sticks in Tier- und Menschen-Form auch durchaus interessante Technik. Das betrifft nicht nur Hardware und IT an sich, sondern auch die Mechanik. Drückt der Nutzer etwa den Figuren auf den Bauch, springt der USB-Anschluss heraus. Die eingebauten USB-Sticks sind zwischen 8 und 32 GB groß und enthalten ein Live-Linux-System, das speziell Windows-Anwendern im Notfall hilfreiche Dienste an die Hand gibt. Die sind im Unterschied zu anderen Lösungen dieser Art nicht einfach nur »vorhanden«, vielmehr wird der Nutzer durch intelligent gestaltete Assistenten anhand des Problemverlaufs zu einer Lösung geführt, oder Jumpshot geht vollautomatisch zu Werke. Der Anwender muss also im Ernstfall nicht wissen, welches Linux-Werkzeug er für welchen Zweck braucht. Die Mischung aus freien Open-Source-Werkzeugen und proprietärer Software (Windows-Tools sind nur als Binärdateien enthalten) erkennt auch Hard- und Software sowie den Internetzugang automatisch.

Die Marktreife soll das System im November erreichen. Dann sucht Jumpshot auch nach Viren oder erkennt und entfernt Malware und Spyware. Die den einzelnen Figuren zugeordneten Sticks haben unterschiedliche Aufgaben: »Nikita« etwa optimiert den Browser, »Mario« die Internet-Bandbreite und »Holmes« soll sich um Privatsphären-Einstellungen kümmern, während »Dale Jumpshot Jr.« den Bootvorgang beschleunigt und »Dr. Liza« die Festplattenbelegung analysiert. Der Nutzer muss in jeden Fall nur einmal das Linux-Live-System booten und kann sich dann in einer gefälligen grafischen Oberfläche durch das Angebot aufgetretener Probleme klicken und - sollte die Automatik von Jumpshot versagen - auch selbst Lösungen anwenden. Bootet der Anwender den Windows-Rechner anschließend erneut, sollte das im Idealfall deutlich flotter vonstatten gehen. Die Jumpshot-Erfinder David Endler und Pedram Amini stellen als besonderes Alleinstellungsmerkmal ihrer Lösung heraus, dass Windows (XP, Vista, 7 oder 8) selbst gar nicht laufen müssen, um etwa die Festplatte mit forensischen Tools analysieren oder die installierte Systeme optimieren zu können.

Ein Video erläutert die Gründe und Motive von David Endler und Pedram Amini, die zur Entwicklung von Jumpshot geführt haben, etwa dass die beiden »es satt hatten, den Admin für Freunde und Familie zu spielen«.

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