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Mo, 17. September 2012, 08:15

Hardware::Systeme

Atom-Chipsatz »Clover Trail« ohne Linux-Treiber

Der von Intel im April angekündigte und jetzt marktreife Atom-SoC Z2760 mit dem Codenamen Clover Trail wird keine Treiber für Linux oder Android erhalten.

Intel

Wie Intel jetzt auf dem Intel Developer Forum (IDF) dem Online-Magazin The Inquirer sagte, wird es für den neuen Atom-Chip keine Unterstützung für Linux geben.

Clover Trail stellt die vierte Generation von Atom-CPUs dar und ist als Dual-Core ausgelegt. Das Bemerkenswerteste an Clover Trail ist seine enorm verbesserte Standzeit von bis zu 30 Tagen im Standby. Der hauptsächlich für Tablets vorgesehene SoC soll auch in energiesparenden Net- und Notebooks zum Einsatz kommen. Laut Intel haben rund 20 Hersteller bereits Tablets auf Basis von Clover Trail in der Fertigung.

Die Tatsache, dass Intel keine Gründe für die fehlende Unterstützung für Linux und Android bietet, lässt natürlich Vermutungen und Gerüchten Raum. So wird vermutet, Intel wolle Microsoft seinen verspäteten Einstieg in den Tablet-Markt etwas erleichtern und biete deswegen einen reinen Windows 8-Chipsatz an.

Rein technisch könnte es zwei Gründe für diesen reinen Windows 8-Chip geben. Um Clover Trail eine längere Akkulaufzeit zu bescheren, wurden neue P- und C-States eingeführt, die es erlauben, einen oder beide Kerne total herunterzufahren. Diese neuen Stromspar-Modi müssten erst in den Linux-Kernel aufgenommen werden. Das ist aber nur eine Frage der Zeit und bei frühzeitiger Übergabe der Spezifikation an die entsprechenden Kernel-Entwickler, von denen einige bei Intel angestellt sind, sollte das kein Problem darstellen.

Die in Clover Trail verwendete GPU stellt schon eher ein Problem dar. Sie stammt nicht aus eigener Produktion, sondern wird von PowerVR zugeliefert. Der Hersteller legt grundsätzlich den Quellcode seiner Grafiktreiber nicht offen. Somit kann Intel hier auch keinen freien Treiber anbieten. Selbst wenn die Linux-Gemeinschaft einen Treiber für den Grafikchip erstellen würde, wären die Chancen, dass dieser in den offiziellen Kernel gelangt, minimal.

Allerdings steht dem entgegen, dass der Vorgänger des Clover Trail, der Z2460 alias Medfield, der auf der diesjährigen CES vorgestellt wurde, ebenfalls eine GPU von PowerVR hat, aber trotzdem in einigen Tablets und Smartphones wie dem Lenovo Ideapad K2110 Tablet oder dem Orange San Diego Smartphone mit Android funktioniert.

Also bleibt vorerst unklar, warum Clover Trail nicht mit Linux und Android laufen wird oder warum Intel keine Gründe dafür nennt. Der Nachfolger von Clover Trail, der Quad-Core-SoC Valley View, wird wieder eine Intel-GPU mitbringen, Open-Source-Treiber hierfür sollen bereits in Arbeit sein.

Nur einen Tag nach Intel hat nun auch AMD dem Inquirer berichtet, dass der Stromsparchip Hondu ebenfalls, zumindest zum Marktstart, keine Linux- oder Android-Unterstützung haben werde.

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Kommentare (Insgesamt: 29 || Alle anzeigen )
Re[2]: ... (-, Do, 20. September 2012)
Re[5]: Intel macht es richtig. (nano, Di, 18. September 2012)
Re[5]: Intel macht es richtig. (zurueckgeben, Di, 18. September 2012)
Re[4]: Intel macht es richtig. (da-real-lala, Di, 18. September 2012)
Re[2]: Samsung entwickelt ARM für Server (Kluth, Mo, 17. September 2012)
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