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Mo, 24. September 2012, 09:20

Software::Distributionen::Ubuntu

Unity 6.6 freigegeben

Die Entwickler bei Canonical haben Version 6.6 von Unity freigegeben. Die neue Version soll noch in Ubuntu 12.10 einziehen und bringt zwei neue Linsen und andere Neuerungen mit. Eine umstrittene Neuerung ist dabei, dass die Suchfunktion nicht mehr auf lokale Ergebnisse beschränkt ist, sondern auch Suchen im Internet einbeziehen soll.

Die »Gwibber-Linse« von Unity 6.6

Webupd8

Die »Gwibber-Linse« von Unity 6.6

Unity ist die Standard-Oberfläche von Ubuntu, die die Gnome-Shell durch eine Eigenentwicklung ersetzt. Die neue Version 6.6 ist nach Angaben von Webupd8 für die Aufnahme in Ubuntu 12.10 vorgesehen. Sie bringt zwei neue Animationen, eine für die Vorschau in der Übersichtsseite (Dash) und eine Animation zum Minimieren von Fenstern. Letztere erprobt offenbar ein neues Konzept. Nach Beobachtung der Entwickler gehe das Minimieren von Fenstern für Anfänger zu schnell und sie würden nicht sehen, wo das Fenster danach wieder zu finden ist, nämlich in der Startleiste. Aus diesem Grund soll die Animation anfänglich um einiges langsamer ablaufen. Erst nachdem die Aktion häufig genug ausgeführt wurde, soll sie die normale Geschwindigkeit erreichen, da dann davon ausgegangen wird, dass der Benutzer mit der Funktion nun vertraut ist. Die Einzelheiten dieser neuen Funktion unterliegen noch Änderungen.

Vorschau in der »Gwibber-Linse« von Unity 6.6

Webupd8

Vorschau in der »Gwibber-Linse« von Unity 6.6

Daneben bringt Unity 6.6 verschiedene Optimierungen des Aussehens. Die Reihenfolge der Kategorien in der Standard-Linse wurde geändert. Linsen sind in Unity Filter, die eingegebene Suchbegriffe auf einen bestimmten Bereich anwenden und die Ergebnisse anzeigen. Zwei zusätzliche Linsen sind nun standardmäßig installiert: Die »Gwibber-Linse« zeigt Suchergebnisse aus sozialen Netzen an. Sie hat nun auch eine Vorschaufunktion. Die zweite Linse ist die neue »Shopping-Linse«, die, falls vorhanden, auch Ergebnisse von »kommerziellen Inhalten«, beispielsweise von Amazon, anzeigt. Diese Ergebnisse sind von den anderen Ergebnissen getrennt und werden auch durch ein Preisetikett von den anderen unterschieden. Dennoch löste die Ankündigung einige Aufregung aus, da einige Kommentatoren Ubuntu als »Adware« bezeichneten. Tatsächlich lässt sich die Linse mühelos entfernen, wenn man sie nicht benötigt. Es bleiben jedoch einige Bedenken bezüglich der Privatsphäre bestehen, wie ein Fehlerbericht eines Benutzers zum Ausdruck bringt. Denn auf diese Weise werden alle Suchbegriffe, auch solche, die rein lokal gedacht waren, zu anderen Stellen übertragen. Diese andere Stelle ist laut einer Angabe im Fehlerbericht der Server productsearch.ubuntu.com, der wohl als Proxy zu Amazon fungiert. Doch auch mit dem Senden an Ubuntu ist beileibe nicht jeder einverstanden, zudem erfolgt die Übertragung unverschlüsselt.

Kommerzielle Angebote in der »Shopping-Linse« von Unity 6.6

Webupd8

Kommerzielle Angebote in der »Shopping-Linse« von Unity 6.6

Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth verteidigt in seinem Blog die Änderung. Er definiert die Suchfunktion der Dash neu als Funktion, die alles finden soll, auch wenn das die Abfrage von Servern im Internet einbezieht. Für »speziellere« Suchen, einschließlich der lokalen, gebe es andere Optionen bzw. Kurztasten. Das neue Ubuntu sei in dieser Hinsicht nur der erste Schritt und deshalb noch nicht perfekt. Wer stabile und ausgereifte Funktionalität suche, solle bei 12.04 LTS bleiben und auf 14.04 LTS warten. Außerdem sei es erwünscht, Patches oder Design-Entwürfe für eine verbesserte Funktionalität beizutragen. Die Erneuerung der Suchfunktion sei notwendig, um »relevant zu bleiben«. Natürlich werde Ubuntu finanziell von Einkäufen über Amazon profitieren, aber die Behauptung, dass Anzeigen eingeblendet würden, sei FUD. Es handle sich lediglich um Suchergebnisse.

Eine weitere Änderung in Unity 6.6 ist, dass die Option »--reset« entfernt wurde. Da Unity inzwischen stabil ist, ist sie nicht mehr nötig. Weitere Änderungen können im Änderungslog nachgelesen werden.

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