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Mo, 19. November 2012, 15:15

Software::Distributionen

Gentoo arbeitet an neuem Udev-Ableger

Das Gentoo-Team arbeitet derzeit an einem Udev-Ableger. Er soll auf dem Code der in der momentan in Systemd enthaltenen Version von Udev beruhen.

Die Motivation für den neuen Udev-Fork geht laut verschiedenen Berichten offenbar auch auf eine Kritik von Linus Torvalds zurück, der die aktuellen Probleme von Udev beim Laden von Firmware moniert hatte. Der Hauptgrund bestehe indes darin, dass Systemd und Udev einen Systemneustart bei noch eingehängtem Verzeichnis /usr seit geraumer Zeit nicht mehr unterstützen, weil laut Aussage der Systemd-Entwickler zahlreiche Hintergrunddienste eine derartige Konfiguration nicht sauber unterstützen. Systemd und Udev geben eine Warnung aus, sollte /usr gemountet sein.

Der Udev-Fork lief ursprünglich intern unter der Bezeichnung Udev-Ng und hört seit neuestem auf den Namen Eudev. Ob die Entwicklung ernstzunehmen ist, darf angesichts bereits aus verschiedenen Lagern geäußerter Kritik an Eudev bezweifelt werden.

Greg Kroah-Hartman etwa, einer der wichtigsten Linux-Kernel-Entwickler und Miterfinder von Udev, amüsiert sich in einem Google+-Beitrag über den Udev-Ableger und kritisiert die Entwicklung in weiteren Kommentaren auf seinen Beitrag sowie in einer Reihe von Beiträgen auf der Gentoo-Mailingliste. Auch Kay Sievers, einer der Hauptentwickler von Systemd, der auch Udev in den vergangenen Jahren maßgeblich vorangetrieben hatte, kritisiert Eudev auf Google+. So hätten die Eudev-Entwickler als eine der ersten Änderungen eine Abhängigkeit von Udev zu kmod entfernt, welche Udev etwa zum Laden von Modulen nutzt, mit der Folge, dass Eudev beim Booten jetzt 100 bis 150 Mal ein externes Programm starten müsse. Allerdings haben die Eudev-Entwickler bereits signalisiert, die Funktion optional wieder einzubauen.

Auch Kroah-Hartman hat den Beitrag von Kay Sievers in einem weiteren Kommentar aufgegriffen und meint, am bizarrsten an der Eudev-Entwicklung sei, dass die Gentoo-Entwickler jetzt Unterstützung zum separaten Einbinden von /usr integrierten, was aber nicht die eigentlichen Fehler behebt, wegen der sie sich zur Unterstützung einer derartigen Konfiguration mit Eudev veranlasst sahen.

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