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Mo, 17. Dezember 2012, 08:55

Software::Systemverwaltung

eudev-Projekt offiziell angekündigt

Gentoo-Entwickler Richard Yao hat eine Abspaltung von udev unter dem Namen eudev jetzt offiziell angekündigt.

Die im November bekannt gewordene ursprüngliche Idee einer eigenen Version von udev wurde von Linux-Kernel-Entwickler und Miterfinder von udev Greg Kroah-Hartman und Systemd-Entwickler Kay Sievers verspottet, doch das konnte den Fork nicht aufhalten, der jetzt offiziell angekündigt wurde. Es handelt sich dabei nicht um ein Gentoo-Projekt, auch wenn die Entwickler des Forks zu Gentoo gehören. Vielmehr wollen die Entwickler darauf achten, dass ihr Fork auf allen Distributionen lauffähig ist, und die Entscheidung, ob eudev oder udev eingesetzt wird, bleibt den Distributoren überlassen.

Die Gründe für den Fork liegen laut Yao in mehreren Punkten. Udev breche zu oft die Kompatibilität mit älteren Systemen, indem es oft sehr neue Kernel-Versionen voraussetzt. Dabei seien diese Abhängigkeiten vermeidbar. Seit Udev in das Repositorium von Systemd integriert wurde, seien diese Probleme noch schlimmer geworden. Die Systemd-Entwickler seien entgegen ihrer Behauptungen nicht daran interessiert, Udev ohne Systemd vollständig zu unterstützen.

Die Lizenz von eudev ist die gleiche wie bei Udev. Letzteres war gerade dabei, seine Lizenz von der GPL zur LGPL zu ändern, und eudev soll diese Änderungen mitmachen.

Ziele des Forks sind die Beseitigung der genannten Probleme sowie bessere Kompatibilität mit den etablierten Init-Systemen wie OpenRC und Upstart, älteren Kernel-Versionen und verschiedenen Compiler-Bibliotheks-Kombinationen. So soll auch Unterstützung für die schlanke C-Bibliothek uLibC eingebaut werden. Regressionen sollen vermieden werden, indem alle Änderungen einer strikten Begutachtung unterzogen werden.

Yao geht auch auf die Geschwindigkeit des Boot-Vorgangs ein, die durch eine Änderung im Fork stark gelitten haben soll. Udev hatte das Laden von Modulen auf kmod umgestellt, was den Overhead eines fork-Aufrufes eliminieren soll. eudev machte das rückgängig, denn der Overhead von fork betrage lediglich 0,01 ms. Dafür hätten die Systemd-Entwickler in Kauf genommen, dass das Laden von Modulen nicht mehr parallelisiert werden kann, was pro Modul 10-20 ms koste. Außerdem könne mit kmod ein fehlerhaftes Kernel-Modul in der Initialisierung hängen, was zu einem Aufhängen von Udev führe. Die Geschwindigkeit von eudev könne eventuell noch optimiert werden, aber vorher sei es nützlicher, den Bootvorgang an anderen Stellen zu beschleunigen.

Weitere Ziele von eudev sind die Wiederherstellung der Regel 70-persistent-net.rules und die Unterstützung von separaten /usr-Partitionen ohne Initramfs. Diese Konfiguration werde zwar nicht empfohlen (bei Systemd führt sie zur Ausgabe einer Warnung), soll aber uneingeschränkt weiter unterstützt werden. Im Laufe der Zeit soll eudev zur besseren Alternative zu Udev werden, wobei es den einzelnen Distributionen überlassen bleibt, welche Alternative sie einsetzen.

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