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Mi, 19. Dezember 2012, 09:29

Gesellschaft::Politik/Recht

EUPL 1.2 wird mit GPLv3 kompatibel sein

Die für den Sommer 2013 geplante Version 1.2 der European Union Public Licence (EUPL) wird zur GPLv3 kompatibel sein. Die EUPL ist die Open Source-Lizenz der europäischen Union.

Mirko Lindner

Die EUPL soll nicht nur zur GPLv3 kompatibel werden, sondern auch zur AGPLv3 und mehreren anderen Open-Source-Lizenzen. Indem sie die Lizenz überarbeitet, möchte die Europäische Union Hindernisse beseitigen, die Entwickler freier Software davon abhalten könnten, unter der EUPL stehende Software zu benutzen. Die EUPL wurde eingeführt, um in allen EU-Ländern eine einheitliche Open-Source-Lizenz zu haben und aus Übersetzungen resultierende juristische Schwierigkeiten zu vermeiden. Die EUPL ist in alle Sprachen der EU-Mitglieder übersetzt und bereits mit zahlreichen anderen Open-Source-Lizenzen kombinierbar, etw der GPLv2. »Sie explizit zur GPLv3 kompatibel zu machen sollte die Interoperabilität erhöhen«, so Patrice-Emmanuel Schmitz, einer der am Entwurf der neuen EUPL-Version beteiligten Juristen aus Brüssel.

Mit der neuen Version der Lizenz soll es leichter werden, unter EUPL und GPLv3 stehende Software zu kombinieren und beide Lizenzen in einem Projekt zu benutzen. »Es sollte auch der Kategorisierung der Free Software Foundation ein Ende setzen, dass die EUPL nicht voll kompatibel zur GPLv3 ist«, so Schmitz gegenüber dem Open-Source-Portal Joinup. Dass es sehr sinnvoll ist, die Lizenzen zueinander kompatibel zu machen, findet auch der italienische Rechtsanwalt und Free-Software-Jurist Carlo Piana: »Die GPLv3 ist robuster und internationalisierbarer als die Version 2 und die AGPL ist die einzige an die Cloud gerichtete Copyleft-Lizenz.«

In der EUPL v1.2 sollen einige semantische Ecken und Kanten abgeschliffen werden. Beispielsweise ist geplant, Begriffe wie »Werk«, »Werk und Software« oder nur »Software« durchgängig als »das Werk« zu bezeichnen. Die EUPL soll zu den Open-Source-Lizenzen GPLv3, AGPLv3, LGPL und MPLv2 kompatibel werden.

Die Arbeit an der EUPL begann 2005. Mit ihr sollte von der Europäischen Kommission entwickelte Software lizenziert werden. Ferner hatten die EU-Vertreter im Kopf, dass andere öffentliche Verwaltungen ihre selbst entwickelte Software als Open Source verfügbar machen. Die erste Version erschien im Januar 2007. Ca. zwei Jahre später wurde die Lizenz erstmals überarbeitet. Der aktuelle Entwurf der EUPL v1.2 und das zugehörige Arbeitspapier, das geplante Änderungen erklärt, können bereits eingesehen und bis Mitte März kommentiert werden.

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