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Mi, 9. Januar 2013, 14:08

Hardware::Systeme

Steam Box - der Verwirrung ein Ende

Die Steam Box hat seit ihrer Ankündigung für viel Wirbel gesorgt, aber auch für reichlich Verwirrung, woran Valve selbst nicht ganz unschuldig ist.

Piston mit Anschlussfeld

Xi3

Piston mit Anschlussfeld

Seit die Firma Valve, die hinter der Plattform Steam steht, im Jahr 2011 ein Patent für ein Gamepad anmeldete, wie sie bei Spielekonsolen üblich sind, kamen Gerüchte auf, Valve arbeite an eigener Hardware. Im Verlauf des Jahres 2012 sickerte dann durch, Valve plane eine »Konsole«, wobei Spiele-PC wohl die richtigere Bezeichnung ist. Im September wurde dann »Big Picture« veröffentlicht, eine speziell für Fernseher optimierte Benutzeroberfläche, die einen Browser und eine für Gamepads ausgelegte Bildschirmtastatur mitbringt.

Zeitgleich startete der Betatest des Steam-Clients unter Linux in Kooperation mit Canonical. Im Dezember sagte Gabe Newell dem Spielemagazin Kotaku, man wolle im Jahr 2013 ein wohnzimmerfreundliches »PC-Paket« anbieten, das beim Hochfahren im »Big Picture«-Modus startet und das gesamte Steam-Universum auf Mausklick bereithält.

Steam Box-Prototyp »Bigfoot«

PC-Games

Steam Box-Prototyp »Bigfoot«

Aus heutiger Sicht bezieht sich Newell dabei vermutlich auf das gestern auf der CES in Las Vegas als Prototyp vorgestellte Gerät mit dem Codenamen »Piston«, das von der Firma Xi3 entwickelt wurde, in die Valve erst kürzlich investiert hat. Die Fachpresse nahm »Piston« als die vermeintliche Steam Box vorsichtig in ihre Berichterstattung auf, nur um Stunden später aus einem Interview, das Gabe Newell der Webseite »The Verge« gab, zu erfahren, dass »Piston« nicht die Steam Box ist.

Nachdem Newell im Gespräch einige Dinge klargestellt hat, scheint gesichert, dass es verschiedene Ansätze geben wird. Es wird Geräte wie etwa den »Piston« von verschiedenen Firmen geben, die allesamt in Zusammenarbeit mit Valve Steam und den »Big Picture«-Modus unterstützen.

Fotostrecke: 6 Bilder

Piston mit Anschlussfeld
Steam Box-Prototyp »Bigfoot«
Prototyp »Bigfoot«
Prototyp »Bigfoot«
Prototyp »Bigfoot«
Die eigentliche Steam Box wird aber von Valve selbst entwickelt und auch vertrieben und läuft unter dem Projektnamen »Bigfoot«. Newell sagt dazu wörtlich: »Wir bringen eine eigene Box heraus, und wir verkaufen sie selbst an die Kunden.« Das Gerät soll klein, leise und leicht sein und unter Linux laufen. Es soll aber ein offenes System sein, so dass sowohl Software als auch Hardware ausgetauscht werden können. Der Kritikpunkt vieler Spieler, Linux biete auf der Steam Box zu wenig Spieleauswahl, ist somit entkräftet, da es jedem frei steht, Windows darauf zu installieren. Netzwerkstandards wie Miracast oder etwa Grid sollen unterstützt werden. Unter dem Codenamen »Littlefoot« denkt Valve außerdem über Erweiterungen für mobiles Spielen unterwegs nach.

Prototyp »Bigfoot«

The Verge

Prototyp »Bigfoot«

Großen Wert bei der Entwicklung legt Valve laut Newell auf die Steuerung mit dem Controller. Hier strebt Valve eine höhere Präzision und geringere Latenzen als bei den derzeit am Markt befindlichen Gamepads an. Aber selbst nach intensiver Beschäftigung mit der Materie fiel Ben Krasnik, Experte für Bewegungssteuerungen und Kinetik, keine derzeit praktikable Lösung ein, die besser sei als ein herkömmliches Gamepad und Steuerung mit den Fingern. Zukünftig könne man sich aber biometrische Verfahren wie beispielsweise Augensteuerung durchaus vorstellen.

Keine näheren Angaben machte der Valve-CEO gestern zu solch essentiellen Fragen wie Hardware-Ausstattung, Verfügbarkeit und Preisgestaltung. Verkneifen konnte er sich hingegen nicht, einen weiteren Seitenhieb auf Windows 8 zu setzen. Es sei »eine traurige Geschichte«, das System sei für ihn unbenutzbar. Außerdem solle »ein neues Betriebssystem die PC-Verkäufe um 40 Prozent beleben anstatt sie um 20 Prozent zu senken. Das macht mir Angst.«

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