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Do, 10. Januar 2013, 09:54

Software::Distributionen::Fedora

Betaversion von Fedora 18 für ARM

Das Fedora-Projekt hat eine Betaversion von Fedora 18 für ARM-Prozessoren veröffentlicht. Die offizielle Version wird wohl erst eine Weile nach Fedora 18 für x86 erscheinen.

fedoraproject.org

ARM ist bei Fedora eine sekundäre Architektur, das heißt, dass es nicht in den normalen Veröffentlichungen enthalten ist, die nur x86 in den 32- und 64-Bit-Varianten enthalten. Da sich lediglich ein Team von Freiwilligen um ARM kümmert, kommen neue Fedora-Versionen von ARM mit Verspätung oder wurden in der Vergangenheit auch einmal ganz ausgelassen. Mit der Verbesserung und größeren Verbreitung der ARM-Architektur sollte dies wohl nicht mehr passieren, und es gibt inzwischen einen Vorschlag, ARM zu einer primären Architektur zu machen, der allerdings noch keinen Fortschritt erzielt hat.

Somit wird Fedora 18 für ARM nicht gleichzeitig mit Fedora 18 für x86 erscheinen, das nun definitiv am 15. Januar veröffentlicht wird. Stattdessen steht jetzt eine Betaversion zum Testen zur Verfügung. Da sich die Vielfalt der ARM-Systeme zur Zeit nicht mit einem einzelnen Kernel abdecken lässt, stehen verschiedene Images zum Download bereit. Images wurden für die Plattformen Versatile Express (QEMU), Trimslice, Beagleboard xM, Pandaboard, Guruplug (Kirkwood) und Highbank erstellt. Im Yum-Repositorium befindet sich zudem ein Installationsbaum, mit dem über PXE-Boot und Kickstart eine Installation durchgeführt werden kann. Systeme, die das unterstützen, sind unter anderem die Calxeda EnergyCore (HighBank)-Systeme. Die Anmerkungen zur Veröffentlichung enthalten weitere Informationen.

Fedora 18 für ARM wird, soweit es keine architekturbedingten Unterschiede gibt, den gleichen Umfang aufweisen wie Fedora 18 auf den primären Architekturen. Dazu gehört unter anderem eine neue Version des NetworkManagers, der die Nutzung von WLAN-Hotspots deutlich erleichtern soll. Das Installationsprogramm erhielt eine neue Oberfläche, die sowohl flexibler als auch einfacher zu benutzen sein soll. Als Desktop-Umgebungen stehen in Fedora 18 unter anderem KDE SC 4.9, Gnome 3.6, Xfce 4.10 und Sugar 0.98 zur Verfügung. Außerdem wurde der Gnome 2-Nachfolger Mate aufgenommen. Die von Red Hat entwickelten Schriften »Liberation Fonts« kommen in einer neuen Version. Avahi, die freie MDNS-Implementation, wird auf Desktops standardmäßig aktiviert.

Administratoren finden in Fedora 18 unter anderem erstmals die fehlertolerante und skalierbare NoSQL-Datenbank Riak und Samba 4, das SMB3 und vertrauenswürdige Domänen von FreeIPA unterstützt. Ein Fedora 18-System soll sich auch leicht in eine Active Directory- oder FreeIPA-Domäne integrieren lassen. Außerdem sind jetzt System-Updates offline möglich, indem Pakete, die zuvor im Hintergrund heruntergeladen wurden, beim Neustart des Systems in einem speziellen Update-Modus installiert werden, bevor das reguläre System startet. Dadurch werden inkonsistente Zustände vermieden, die bei Updates im laufenden System vorkommen können.

Ein Neues Kommandozeilenprogramm ssm (System Storage Manager) vereinheitlicht die Verwaltung von Speichergeräten, gleichgültig ob dabei LVM, RAID oder Btrfs zum Einsatz kommen. Das Verzeichnis /tmp wird als tmpfs im RAM realisiert, was sich aber ändern lässt. In Solaris wird es schon seit 18 Jahren so gehandhabt.

Firewalld wird anstelle von iptables standardmäßig als Firewall eingesetzt. Dadurch wird die Firewall dynamisch und benötigt keinen Neustart mehr für Änderungen. Der Paketmanager DNF ist erstmals als Alternative zu YUM verfügbar. Systemtap, ein umfangreiches Trace-System, wurde auf Version 2 aktualisiert; auch das Trace-System LTTng liegt in Version 2.0 vor.

Für Entwickler gab es zahlreiche Updates der Programmierumgebungen, beispielsweise D und Haskell. Unterstützung für die Programmiersprache Clojure kam neu hinzu. Perl (5.16), Python (3.3), Ruby on Rails (3.2) und PHP wurden aktualisiert. Owncloud ist nun in der Distribution enthalten. Terminals können nun 256 statt nur 8 Farben nutzen.

Auch im Bereich Virtualisierung und Cloud wurde Fedora 18 erweitert. OpenShift Origin, eine Platform as a Service (PaaS)-Infrastruktur, wurde hinzugefügt. Mit Eucalyptus lassen sich private, Amazon-kompatible Clouds verwalten. Die Plattform OpenStack für Infrastructure-as-a-Service (IaaS) wurde auf die Version »Folsom« aktualisiert, die alternative IaaS-Plattform Eucalyptus auf Version 3.1. Das Projekt Heat zur Orchestrierung von Cloud-Anwendungen kam hinzu. Virt Live Snapshots machen es möglich, Schnappschüsse von virtuellen Maschinen unter Qemu und libvirt zu machen, ohne die Gastsysteme anzuhalten. oVirt wurde auf Version 3.1 gebracht und enthält jetzt auch grafische Werkzeuge.

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