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Mo, 21. Januar 2013, 14:00

Hardware

Handheld-Retro-Konsole GCW Zero kurz vor dem Ziel

Die Kickstarter-Kampagne für die Handheld-Konsole GCW Zero der Firma Game Consoles Worldwide geht dem Ende entgegen.

Game Consoles Worldwide

Konsolen scheinen derzeit viele Anhänger zu haben und sie finanzieren sich vorzugsweise per Crowdfunding bei Kickstarter. Das verwundert kaum, seit im letzten Jahr die auf Android basierende Konsole Ouya das Finanzierungsziel von 950.000 US-Dollar bereits am ersten Kampagnentag überschritt und im Endeffekt 8,5 Millionen US-Dollar erlöste. Eine weitere Konsole, die ebenfalls auf Android setzt und ihren Namen GameStick ihrer geringen Größe verdankt, hat ebenfalls ihr Ziel von 100.000 US-Dollar bereits mehr als vierfach übererfüllt, wobei die Kampagne noch bis zum 1. Februar läuft.

Ganz so gut sah es lange für die GCW Zero bei Kickstarter nicht aus. Vor einer Woche lag die Konsole für Retro-Spiele bei etwas über 40.000 von angestrebten 130.000 US-Dollar. Durch intensive Berichterstattung bei den einschlägigen Spiele-Portalen und Technik-Seiten konnte die GCW Zero ihr Ergebnis allerdings innerhalb Wochenverlaufs auf jetzt über 110.000 US-Dollar fast verdreifachen. Es besteht somit berechtigte Hoffnung, die knapp 20.000 fehlenden US-Dollar in den verbleibenden sieben Tagen noch einzunehmen. Die Zero hat es verdient, denn sie ist, was die Hardware angeht, bereits fertig und wird an Entwickler und Interessierte in kleinen Stückzahlen ausgeliefert. Die Finanzierung durch Kickstarter soll die Fertigung in einem Rahmen von vorerst 3.000 Stück finanzieren und die weitere Anpassung des verwendeten Linux voranbringen.

Game Consoles Worldwide

Die GCW Zero setzt also nicht auf Android, sondern auf Opendingux, eine Ableitung der Distribution Dingux, die für eine chinesische Konsole namens Dingoo A320 entwickelt worden war. Die Hardware für die Zero basiert auf auf einer MIPS-CPU vom Typ Ingenic JZ4770 mit 1 GHz Takt und einer Vivante-GC860-GPU. Das 3,5-Zoll Display stellt lediglich 320 x 240 Bildpunkte im Verhältnis 4:3 dar. Das ist so gewollt und soll Retro-Games und emulierte Spielekonsolen aus vergangenen Tagen möglichst realistisch darstellen.

Außerdem beherbergt die Konsole 512 MB DDR2-RAM, 16 GB internen Flash-Speicher und bis zu 64 GB externen Flash-Speicher, die in einem MicroSD-Slot Platz finden. Verbindung zur Außenwelt kann über einen Mini-USB-2.0-OTG und einen Micro-HDMI-1.3-Ausgang hergestellt werden. Neben einem Analog-TV- und Kopfhörerausgang gehören Stereolautsprecher und ein Mikrofon und nicht zuletzt ein Accelerometer und Vibrationsmotoren zur Ausstattung. Die Steuerung ist über ein D-Pad, einen Analogstick, vier Buttons plus »Start« und »Select« und zwei Schultertasten realisiert. Per WLAN kann sich die GCW Zero mit weiteren Konsolen oder Drittgeräten verbinden.

Game Consoles Worldwide

Den Initiator des Projekts, Justin Barwick, hat Unzufriedenheit über den Zustand des Handheld-Markts zur Entwicklung seiner eigenen Konsole animiert. Barwick, früher selbst Händler eben dieser Gerätegattung, bemängelt, dass bei chinesischen und koreanischen Handhelds wie Caanoo oder Dingoo A320, an die sich die Zero vom Konzept her anlehnt, trotzt ihrer Linux-Basis sinnvolle Veränderungswünsche aus der Gemeinschaft nie umgesetzt werden konnten, da die Hersteller in Fernost daran kein Interesse zeigten.

Barwick hat mittlerweile einen Kern von Entwicklern und Hardware-Testern um sich geschart, die sicherstellen sollen, dass eine zukünftige Gemeinschaft auch Gehör findet. Das zugrunde liegende Opendingux ist zum größten Teil bereits angepasst, die Steuerung funktioniert. Gearbeitet wird noch am USB-Host-Modus, dem TV-Ausgang und der Vibration. Für interessierte Entwickler steht eine Toolchain samt SDK zur Verfügung und es soll häufig aktualisierte Firmware geben. Ein Software-Repositorium für portierte Retro-Games ist im Aufbau und soll zum Marktplatz für die Freunde solch alter Spiele ausgebaut werden.

Game Consoles Worldwide

Der einzige »Pferdefuß« bei der Software ist der OpenGL-Treiber für die GPU. Da dieser nicht im Quellcode vorliegt, kann man als Verfechter eines völlig offenen Systems auf den Framebuffer im 2D-Modus ausweichen, was laut Barwick völlig zufriedenstellend funktioniert.

Sofern die Finanzierung nächste Woche zu einem positiven Abschluss kommt, sollen bereits im März die ersten Geräte ausgeliefert werden. Eine GCW Zero, in den USA bestellt, soll 135 US-Dollar plus 15 US-Dollar Versand kosten. Allerdings soll es mit dem Handheld-Shop DragonBox bereits einen deutschen Händler geben.

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