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Fr, 25. Januar 2013, 11:13

Software::Datenbanken

MySQL verliert Rückhalt in den Distributionen

Sowohl in der Fedora- als auch der Opensuse-Gemeinschaft liegen Vorschläge vor, die freie Datenbank MySQL durch das kompatible, aber funktionsreichere MariaDB zu ersetzen.

MySQL-Forks

Admin-Magazin

MySQL-Forks

MariaDB ist eine Datenbank, die vom MySQL-Gründer als Fork von MySQL geschaffen wurde. Sie bleibt kompatibel mit MySQL, fügt aber neue Funktionen hinzu. Sie verfügt über mehr Storage-Engines als MySQL, darunter XtraDB, SphinxSE und Aria. Einige Operationen wurden zudem beschleunigt.

Seit Oracle Sun aufgekauft und damit auch MySQL übernommen hatte, regt sich mehr und mehr Unmut in der Gemeinschaft. MySQL-Gründer Michael Widenius (Monty) hatte Oracle verlassen, um mit MariaDB einen verbesserten Fork von MySQL zu etablieren. Oracle entwickelte MySQL zwar weiter, aber wesentlich langsamer als von Teilen der Gemeinschaft gewünscht. Zudem machte Oracle die kommerzielle Variante von MySQL teurer, ließ neue Funktionen in die kommerzielle, aber nicht in die freie Variante einfließen und muss sich immer mehr Vorwürfe anhören, die MySQL-Gemeinschaft immer mehr auszuschließen.

Demgegenüber hat MariaDB mit der Gründung der MariaDB-Foundation im Dezember 2012 einen neuen Meilenstein erreicht und heißt die Gemeinschaft willkommen. Noch liefern aber viele Linux-Distributionen MySQL und nicht MariaDB mit. Daher liegt jetzt ein Vorschlag für Fedora 19 vor, dies zu ändern. Begründet wird er unter anderem damit, dass MySQL immer mehr zu einem geschlossenen Projekt wird und keine Details zu Sicherheitslücken und keine vollständigen Regressionstests mehr veröffentlicht werden, was der Distribution die Arbeit erschwert. Ein Großteil des Bugtracking-Systems von MySQL wird ebenfalls unter Verschluss gehalten.

Bei Opensuse gibt es ähnliche Bestrebungen. Allerdings enthält die Distribution bereits sowohl MySQL als auch MariaDB, so dass sich nur die Voreinstellung ändern würde. Als Hauptgrund führt Michal Hrusecky in seiner E-Mail an, dass MariaDB mehr Funktionalität besitze und von ihm selbst besser getestet werden kann.

Die Diskussion ist in beiden Fällen noch nicht abgeschlossen, und wie Steven J. Vaughan-Nichols anmerkt, ist der Wechsel bei Fedora wahrscheinlicher, da der Vorschlag vom Projektleiter selbst kommt. Wie auch immer das Resultat aussieht, dürfte sich für die Benutzer nichts ändern, solange beide Datenbanken verfügbar sind. Komplikationen könnten dann auftreten, wenn mehrere Applikationen auf denselben Datenbank-Server zugreifen und mit der eingesetzten Version - MySQL oder MariaDB - noch nicht getestet sind.

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