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Mo, 4. Februar 2013, 16:40

Hardware::Notebooks

Garrett: UEFI-Probleme nicht nur bei Samsung-Notebooks

Red Hats Linux-UEFI-Experte Matthew Garrett ist der Ansicht, dass Probleme mit Linux auf UEFI-Notebooks nicht nur Samsung-Geräte betreffen. Die jeweiligen Hersteller seien aber meist selbst Schuld. Wirklich dramatisch seien Probleme im Zusammenhang mit UEFI-Secure-Boot bisher aber nur bei Samsung.

UEFI-Bootmenü

Michael Kofler

UEFI-Bootmenü

Anlässlich eines Berichtes in der vergangenen Woche, dass Samsung-Notebooks nach einmaligem Booten von Linux über UEFI nicht mehr starteten, hat sich am Wochenende auch Red Hats UEFI-Spezialist Matthew Garrett in seinem Blog zum Thema geäußert.

Dass das Installieren von Linux auf UEFI-Notebooks zu einer defekten Firmware führen könne, sei seiner Ansicht nach auf Fehler des Herstellers zurückzuführen. Laut Garrett gibt es zwar auch Probleme im Zusammenhang mit UEFI bei Notebooks anderer Hersteller, die seien aber weniger dramatisch. Insgesamt lasse sich Linux auf der überwiegenden Mehrzahl von Geräten problemlos installieren.

Was das Samsung-Problem angeht, sei der Linux-Treiber von Samsung laut Garrett nicht modern genug. Angeblich liefere Samsung seinen Linux-Entwicklern einen Treiber, der direkt über den System Management Mode (SMM) in den Speicher schreibt. Diese Methode sei überholt, schreibt Garrett. Andere Hersteller nutzten längst die moderneren Abstraktionsschichten ACPI oder WMI, um auf die Notebook-Hardware zuzugreifen. Leider würden Befehle bei SMM in CPU-Bereichen ausgeführt, die das Betriebssystem »nicht sehen« könne, was wiederum dazu führe, dass der Linux-Kernel darüber nicht informiert und damit ein Debugging unmöglich werde. Zwar habe, so Garrett, Samsung mit der Einführung von UEFI wohl seine Spezifikationen geändert, die Änderungen aber weder an den Code des Treibers »samsung-laptop« angepasst noch Kernel-Hacker darüber informiert.

Auch der Betreuer des Treibers Greg Kroah-Hartman hat sich in einem Google+-Posting zum Thema geäußert. Inzwischen wird der Treiber im Linux-Kernel deaktiviert, wenn dieser ein System mit UEFI vorfindet.

Garrett schreibt weiter, dass es auch bei Notebooks anderer Hersteller Probleme im Zusammenspiel von UEFI und Linux gibt. Diese führen jedoch nicht zum Zerstören der Firmware. So funktioniere bei einer Reihe von Lenovo-Geräten die Parallelinstallation von Windows 8 und Linux nicht. Auf solchen Notebooks helfe bisher nur das Aktivieren des Compatibility Support Module (CSM) im BIOS. Ferner habe die Firma Toshiba bei ihren Notebooks versäumt, die korrekten Signatur-Schlüssel zu integrieren, so dass etwa Fedora auf solchen Geräten gar nicht starte. Da dieses Problem aus einem Verstoß gegen die Vorgaben von Microsoft resultiere, müsse Toshiba es selbst lösen, was bisher aber offenbar noch nicht geschehen sei.

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