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Mi, 6. Februar 2013, 09:42

Software::Desktop::KDE

KDE SC 4.10 freigegeben

Das KDE-Projekt hat Version 4.10 von KDE SC freigegeben. Die Desktopumgebung bringt ein halbes Jahr nach Version 4.9 wieder zahlreiche Neuerungen.

Fenstergruppierung

KDE

Fenstergruppierung

KDE SC setzt sich aus der Oberfläche Plasma, die es in verschiedenen Varianten gibt, zahlreichen Anwendungen und der zugrundeliegenden Plattform zusammen. Qt Quick wird in den Plasma-Workspaces 4.10 noch intensiver als zuvor genutzt. Die bereits in KDE SC 4.8 eingeführten Qt-Quick-Plasma-Komponenten, die eine standardisierte API-Implementation von Widgets mit dem nativen Plasma-Aussehen bereitstellen, wurden um neue Module ergänzt. Viele weitere Plasma-Komponenten wurden neu in Qt Quick konzipiert. Unter anderem setzen die Systemleiste, der Pager, Systembenachrichtigungen und die Wetterstation auf die neue Technologie auf. Zudem haben die Entwickler die Bildschirmsperre überarbeitet, die nun ebenfalls auf Qt Quick beruht. Dank der ebenfalls auf Qt Quick aufsetzenden Wallpapers-Engine ist es nun einfacher, animierte Desktophintergründe zu erstellen.

Die Umgebung wurde um das neue Air-Theme erweitert. Der Window-Manager KWin enthält nun eine Integration von Get Hot New Stuff (GHNS), mit der zusätzliche Effekte und Skripte heruntergeladen und aktiviert werden können. Mit diesen lässt sich auch das Verhalten von KWin ändern. Der Window-Manager erkennt zudem auch unter Umständen, dass er in einer virtuellen Maschine läuft, und schaltet OpenGL-Compositing dann ein, wenn möglich. Mit dem proprietären AMD-Grafiktreiber ist jetzt auch OpenGL 2 möglich.

Installation von Erweiterungen für KWin

KDE

Installation von Erweiterungen für KWin

Die Möglichkeit, Fenster in Kacheln anzuordnen, wurde aus KWin entfernt, da diese Funktion zahlreiche Probleme aufwies. Die gleiche Funktion kann durch ein Plugin realisiert werden, das das JavaScript-API von KWin verwendet. Nun fehlt nur noch jemand, der genug Interesse aufbringt, dieses Plugin zu entwickeln.

Mehrere Anwendungen unterstützen jetzt die Farbkorrektur unter Verwendung von Farbprofilen. Das KDED-Modul KolorServer kann die Farbkorrektur für jedes Ausgabemedium separat festlegen, in einer kommenden Version soll dies für jedes einzelne Fenster möglich sein. Die Farbkorrektur in KWin befreit den Compositor von dieser Aufgabe und ermöglicht es, die Farbverwaltung abzuschalten.

KDE erhielt ein Anwendungsmenü ähnlich dem in Unity, bei dem mehrere Anwendungen ein gemeinsames globales Menü nutzen und immer nur das Menü der aktiven Anwendung sichtbar ist. Dies kann optional in einer Menüleiste am oberen Bildschirmrand dargestellt werden, die nur dann eingeblendet wird, wenn man mit der Maus an den Oberrand fährt. Das Menü soll auch bei Verwendung mehrerer Bildschirme korrekt funktionieren und kann beliebig platziert werden. Es kann auch in die Titelleiste der Anwendung verlegt werden.

Die Metadaten-Engine Nepomuk wurde von vielen Fehlern befreit und soll Dateien schneller und robuster indizieren. Durch die Überarbeitung blieben einige bisher unterstützte Dateiformate auf der Strecke, die in einer kommenden Version wieder hinzukommen. Der neue Indexer bietet Filter, die es ermöglichen, das Indizieren auf bestimmte Dateitypen zu begrenzen. Die Nepomuk-Backup-Anwendung wurde komplett umgeschrieben. Zudem liefert die Umgebung eine neue Anwendung zum Bereinigen von korrumpierten Daten in Nepomuk mit. Ein neuer Tags-kioslave erlaubt es, in jeder KDE-Applikation nach Tags zu suchen.

Fotostrecke: 17 Bilder

Fenstergruppierung
Installation von Erweiterungen für KWin
Desktop mit animiertem Hintergrund
Das Anwendungsmenü kann in die Titelleiste integriert werden
Verbesserte Übertragung von Dateien vom Dateimanager Dolphin auf Mobilgeräte
Der neue Print-Manager ist unter anderem für die Einrichtung von Druckern und das Überwachen von Aufträgen verantwortlich. Der Dateimanager Dolphin unterstützt nun MTP-Geräte und macht damit das Transferieren von Daten auf Mobilgeräte einfacher. Bei einigen Aktionen wurde er deutlich schneller. Zahlreiche Neuerungen gab es in den KDE-Kernanwendungen. Der Texteditor Kate unterstützt jetzt auch Python-Plugins, vordefinierte Farbschemen, weniger störende Benachrichtigungen, ein Projektverwaltungs-Plugin und vieles mehr. Die Terminal-Anwendung Konsole erhielt zwei Funktionen zurück, die es zuletzt in KDE 3 gab: Das Drucken des Fensterinhalts und das Senden von Signalen. Daneben kann jetzt der Zeilenabstand geändert werden.

Das Anwendungsmenü kann in die Titelleiste integriert werden

KDE

Das Anwendungsmenü kann in die Titelleiste integriert werden

Auch der Dokumentenbetrachter Okular wurde verbessert. Durch das kachelweise Rendern werden Vergrößerungen schneller dargestellt. Wie auch in anderen Komponenten wurde der Speicherbedarf gesenkt. Auf Touch-Geräten soll er sich genauso gut wie mit der Maus bedienen lassen. Die spezielle Touch-Variante »Okular Active« ist jetzt mit dabei und dient unter Plasma Active auch als E-Book-Reader.

Der Bildbetrachter Gwenview unterstützt Aktivitäten und Farbkorrektur. Der E-Mail- und Groupware-Client Kontact soll E-Mails nun schneller indizieren und finden, und beim Schreiben von E-Mails gibt es eine konfigurierbare automatische Textkorrektur, automatische Bildgrößenanpassung und einige weitere Neuerungen. Bei den Spielen kam das Denkspiel Picmi neu hinzu, KSudoku erlaubt jetzt das Drucken.

Der Desktop-Globus Marble erhielt die Fähigkeit, Satellitenbahnen anzuzeigen, und kann außerdem die Bahnen von Weltraumsonden darstellen, beispielsweise derjenigen, die um den Mars kreisen. KTouch, ein Zehn-Finger-Schreibtrainer, wurde umgeschrieben und weist nun unter anderem eine einfachere Oberfläche auf.

Die KDE-Plattform 4.10 bringt ein verbessertes SDK. Verschiedene Werkzeuge, die zuvor separat waren, wurden in die Werkzeugsammlung Plasmate integriert, die zum Entwickeln von Plasma-Widgets dient. Die Verwendung von Qt Quick wurde ausgeweitet und es gibt nun ein Skript-API für den Window-Manager KWin.

Der Download von KDE SC 4.10 ist von der KDE-Webseite möglich.

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