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Di, 25. Juli 2000, 09:29

Software::Kommunikation

Debatte um Mozilla

Die Debatte, ob Mozilla ein Erfolg oder ein Desaster ist, wurde durch einen kritischen Artikel von Monty Manley neu angeheizt.

Monty warf dem Mozilla-Projekt vor, durch zahlreiche unnötige Features das Projekt aufgebläht zu haben, was zu einer Verspätung von mehr als einem Jahr und notorischer Instabilität führte. Netscape 3 sei ein schlanker, schneller und sehr stabiler Browser gewesen, der sogar über gut benutzbare Mail- und News-Funktionen verfügte. Dagegen sei Netscape 4 ein Witz, und Mozilla setze dies fort.

Dem widersprach Mike Cornall in Linux Today. Nichts sei falsch mit dem Mozilla-Projekt. Man habe leider ein Jahr verloren, als man versuchte, den Original-Code von Netscape aufzupolieren. Doch dann habe man eingesehen, daß das unmöglich war, und bei Null nochmals angefangen. Die angeblich unnötigen Features von Mozilla, nämlich Mail, News und Plattformunabhängigkeit, seien unverzichtbar. Mit der Stabilität von Netscape 3 sei es auch nicht so weit hergewesen: Microsoft-spezifische Tags und JavaScript brachten ihn immer öfter zum Absturz. Netscape 4 sei auch, wenn man auf Java verzichtet, relativ stabil, weit stabiler als beispielsweise IE 4.0 seinerzeit war.

Daß Mozilla derzeit noch sehr instabil ist, liegt daran, daß er noch nicht einmal das Alpha-Stadium erreicht hat. Aus dem Projekt entstanden aber eine Reihe von sehr nützlichen Komponenten, die bereits heute auch in anderen Projekten eingesetzt werden: Die Rendering-Engine Gecko, der User Interface-Builder XUL, eine plattformunabhängige GUI und Bugzilla, ein Bugtracking-System.

Natürlich wurde im Laufe der Diskussion auch Galeon erwähnt, ein neuer, sehr schlanker Browser, der auf Gecko basiert. In der Tat macht Galeon einen sehr schnellen und stabilen Eindruck, enthält aber noch zahlreiche Bugs. Beispielsweise merkt er sich seine Einstellungen nicht und kann keine Bookmarks hinzufügen. Außerdem läuft er nur unter GNOME. Doch es ist zu hoffen, daß sich einige vergleichbare Projekte als Alternativen entwickeln.

Die Mozilla-Homepage wurde allerdings seit über 5 Wochen nicht aktualisiert, was nicht unbedingt für hektische Aktivitäten bei Mozilla spricht.

Fazit: There's nothing wrong with Mozilla, aber es wird wohl noch eine Weile dauern, bis es eine stabile Version gibt.

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