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Di, 5. März 2013, 14:34

Software::Desktop::Gnome

Linus Torvalds nutzt wieder Gnome

Der Schöpfer des Linux-Kernels Linus Torvalds hat sich erneut auf eine Diskussion über Gnome 3 eingelassen. Dabei gab er an, jetzt wieder Gnome zu verwenden, auch wenn er weiterhin einige Kritikpunkte hat.

Wenn ein prominenter Entwickler wie Linus Torvalds sich über die Wahl seines Desktopsystems äußert, wird das immer mit Interesse aufgenommen, auch wenn man dieser Wahl keineswegs nacheifern muss, denn die Anforderungen von Torvalds sind allenfalls für einige Entwickler repräsentativ. So stieß auch Torvalds' jüngste Aussage, wieder Gnome 3 zu benutzen, auf großes Medienecho.

Dass Linus Torvalds wieder Gnome 3 als Desktopsystem einsetzt, geht aus einer Diskussion auf Google Plus hervor. In den vergangenen Monaten hatte sich Torvalds in teils harschen Worten über Gnome 3 beklagt und zeitweise Xfce oder auch KDE benutzt, ohne ganz zufrieden zu sein. Im August 2011, als Gnome 3.0 erst wenige Monate alt war, hatte er Gnome 3 als heilloses Durcheinander bezeichnet und sich vom Fedora-Projekt einen Fork von Gnome 2 gewünscht. Seine Kritik entzündete sich vor allem an der Umständlichkeit der Bedienung bei manchen Aktionen. Dies präzisierte er fast ein Jahr später, im Juli 2012, noch einmal, als er allerdings die Meinung äußerte, dass Gnome 3.4 technisch mittlerweile nahe an der Benutzbarkeit sei. Das Problem mit Gnome 3 sei jedoch, dass sehr viele nützliche Einstellmöglichkeiten gegenüber Gnome 2 verlorengegangen seien. Zudem sei die Einstellung der Gnome-Entwickler, die alle Beschwerden ignorieren oder auf Erweiterungen verweisen, verachtenswert.

Fotostrecke: 11 Bilder

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels
Anwendungs-Übersicht in der Gnome-Shell in Fedora 18
Desktop von Gnome 3.6 mit Anwendungen in Fedora 18
Gnome-Desktop in Fedora 18
Übersichtsseite der Gnome-Shell in Fedora 18
Zwei Dinge waren für Torvalds entscheidend, Gnome 3 wieder benutzen zu können: Die Erweiterung »Frippery« und das Programm »gnome-tweak-tool«. Auch werde Gnome 3 generell besser. Seine Kritikpunkte an Gnome sind immer noch die gleichen wie zuvor, insbesondere dass die Entwickler von Gnome anscheinend nicht einsehen wollen, dass unterschiedliche Benutzer unterschiedliche Vorlieben haben. Die Erweiterung »Frippery«, genau genommen eine Sammlung von Erweiterungen, gibt den Benutzern zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten zurück und macht das System wieder Gnome 2 ähnlicher. Sie ist auch bei den Erweiterungen der Gnome-Shell gelistet, doch was Torvalds hier ärgert, ist, dass man wissen muss, wonach man sucht, sonst wird man sie wahrscheinlich übersehen. Ähnliches gilt für das »gnome-tweak-tool«, das meist standardmäßig nicht installiert ist.

Die Diskussion entzündete sich an einem Beitag von Gnome-Entwickler Sriram Ramkrishna von Intel, der die Frage stellte, was die Gnome-Forks wie Consort von SolusOS und Cinnamon von Mint machen, wenn sie alle Features von Gnome 2 implementiert haben. Wenn sie bei der Gnome 2-Oberfläche verharren, seien sie weit von modernen Entwicklungen entfernt, wie sie auf Smartphones und Tablet-Rechnern zu sehen seien. Für jüngere Anwender sei das nicht attraktiv, diese Oberfläche stehe am Ende ihrer Lebensdauer, und deshalb sei die Entwicklung von Gnome 3 aus gutem Grund erfolgt.

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Kommentare (Insgesamt: 88 || Alle anzeigen )
Sack (Wurst56, So, 17. März 2013)
Rat zu KDE-UPFRESH (ruediger, So, 10. März 2013)
Ob es wirklich stimmt? (Acader, Sa, 9. März 2013)
Re[5]: Er braucht Frippery? (Samson, Do, 7. März 2013)
Re[5]: Gnome-Entwickler Sriram Ramkrishna von Intel (mdosch, Do, 7. März 2013)
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