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Mo, 6. Mai 2013, 18:03

Gemeinschaft

Phipps: Linux-Desktop bereits der Normalfall

Für alle, die Jahr für Jahr darauf hoffen, dass der Linux-Desktop Windows verdrängen wird, hat Simon Phipps eine gute Nachricht: Es ist bereits passiert. Jedenfalls fast.

Simon Phipps

Simon Phipps

Simon Phipps

Simon Phipps, früherer Open-Source-Vorstand bei Sun und aktuell Vorstandsmitglied der Open Source Initiative (OSI), argumentiert in einem Beitrag auf InfoWorld, dass es nicht so sehr auf den tatsächlichen Desktop ankommt, sondern auf die Anwendungen, die darauf laufen. Und hier habe in den letzten Jahren eine Revolution stattgefunden, die die meisten gar nicht bemerkt haben. Denn für viele Benutzer ist heute der Webbrowser die wesentliche Anwendung. Dieser wiederum ist eine Plattform für Anwendungen, die irgendwo im Web oder auf lokalen Servern laufen, und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dieser Server ein Linux-Rechner oder Linux-Cluster.

Phipps kam auf diesen Gedanken, nachdem er seit einem halben Jahr mit Chromebooks und Chromeboxes gearbeitet hatte. Für ihn sind diese Geräte, die er sowohl geschäftlich als auch privat einsetzt, der Linux-Desktop, auf den er gewartet hat. Die Geräte böten alle Funktionen, die man im Büro benötige, würden, im Gegensatz zu Windows, nie zu einem Sicherheits-Alptraum, und führen im Gegensatz zu Apple-Produkten nicht in die Abhängigkeitsfalle. Ferner benötigen sie keine Wartung, da Updates automatisch installiert werden.

Die Linux-Befürworter brauchen demnach, so Phipps, nicht mehr darauf zu hoffen, dass das laufende oder kommende Jahr sich vielleicht irgendwie zum Jahr des Linux-Desktops entwickelt. Während alle darauf warteten, ereignete sich die Revolution an anderer Stelle, nämlich im Browser. Es spiele keine Rolle mehr, dass Microsoft noch für eine Weile Geld mit Windows und Windows-Software verdiene. Denn Linux laufe jetzt auf jedem Desktop. Es habe nicht den Windows-Desktop verdrängt, aber eine Vielzahl von Desktop-Applikationen. Somit sei das Jahr des Linux-Desktops schon lange gekommen, ohne dass es jemand bemerkte.

Diese Revolution wurde durch den gewaltigen Zuwachs der Mobilgeräte möglich, wo das Linux-basierte Android mittlerweile sowohl Smartphones als auch Tablets dominiert. Die von Linus Torvalds einst im Scherz zum Ziel erhobene »World Domination« von Linux ist jetzt allumfassend: Eingebettete Geräte, Mobilgeräte, darunter Smartphones und Tablets, Server, Rechenzentren, Clouds, Supercomputer und schließlich auch der Desktop.

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