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Fr, 10. Mai 2013, 08:42

Software::Distributionen::Ubuntu

Ubuntu erwägt neues Paketformat für Anwendungen

Ubuntu will es Entwicklern mit einem vereinfachten Paketformat erleichtern, Anwendungen für Ubuntu anzubieten. Dieses Paket soll zusätzlich zum Debian-Paketformat sein, auf dem die Distribution weiterhin beruhen wird.

Canonical

Wie Colin Watson auf der Ubuntu-Entwickler-Mailingliste erläutert, stellt die wachsende Zahl von »Apps« das bisherige Paketsystem vor Herausforderungen. Es sollte einfacher werden, sie zu begutachten und in Sandboxen laufen zu lassen, die Installation sollte sicherer und schneller sein und keine Konflikte mit den systemeigenen Paketen heraufbeschwören. Ein Teil der Lösung, die im Wiki umfassend diskutiert wird, wird ein neues Paketsystem sein.

Das neue Paketsystem soll eine Vereinfachung für Entwickler sein, die Anwendungen als Zusatz für Ubuntu anbieten wollen. Das bestehende Paketarchiv mit seinen komplexen Abhängigkeiten soll nicht angetastet werden, da es gut funktioniert und eine Synchronisation mit Debian ermöglicht. Für Apps von Drittanbietern funktioniert das Debian-Paketsystem nach Meinung von Watson dagegen weniger gut und viele seiner Features würden nicht benötigt. Das neue Paketsystem soll daher nur für Anwendungen genutzt werden, die keine Abhängigkeiten besitzen außer dem klar definierten Basissystem.

Watson hat bereits einen Prototypen des neuen Systems entwickelt, der in lediglich 300 Zeilen Python-Code implementiert ist. Das System verwaltet keine Abhängigkeiten außer zur passenden Version des Basissystems. Jede App wird in ein eigenes Verzeichnis installiert. Die Metadaten sind ausschließlich beschreibend, somit darf die Installation keine Skripte und anderen Code ausführen. Als Paketformat kommt eine reduzierte Form des Debian-Paketformats zum Einsatz; dadurch konnte der Code des Installers sehr kompakt gehalten werden.

Schon der Prototyp ist laut Watson sehr schnell. Ein minimales Paket lässt sich in 0,15 Sekunden auf einem Laptop installieren, auf einem Nexus 7-SmartphoneTablet sind es 0,6 Sekunden. Prinzipiell ist das System auch geeignet, um ohne Root-Rechte Pakete zu installieren.

Das System weist offensichtlich Ähnlichkeiten mit dem Android-Paketsystem oder auch ZeroInstall auf. Watson hat nach eigenen Angaben einige Recherche betrieben, um ein System zu finden, das den Anforderungen von Ubuntu entspricht, doch war keines davon vollständig geeignet. So kam es dazu, dass er eine eigene Implementation begann. Da diese jedoch größtenteils auf dem Debian-Paketformat aufsetzt, ist der Anteil des neu geschriebenen Codes gering. Der Prototyp bedeutet jedoch nicht, dass bereits eine endgültige Entscheidung gefallen ist. Watson ist offen für weitere Hinweise auf bestehende Paketsysteme, die die Anforderungen von Ubuntu erfüllen.

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