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Mo, 17. Juni 2013, 12:51

Software::Distributionen::Ubuntu

Zukunft von Ubuntu-Derivaten ungewiss

Mit der Umstellung von Ubuntu auf Mir entstehen zahlreiche Probleme, die den Fortbestand von Ubuntu-Derivaten gefährden. Betroffen von dem Problem sind zahlreiche Distributionen, unter anderem auch das bekannte Kubuntu.

ubuntu.com

Der Haupttenor der Kritik an Canonicals Entscheidung, mit Mir einen eigenen Displayserver zu starten, ist, dass Entwickler befürchten, Canonical spalte die Gemeinschaft. Dass diese Sorge durchaus berechtigt ist, zeigt ein Beitrag von Jonathan Riddell auf der Liste des Ubuntu-Projektes. Darin äußert der Kubuntu-Mitarbeiter seine Sorge über die Zukunft zahlreicher kleinerer, aber auch größerer Ubuntu-Ableger, sollte Ubuntu zu Mir schwenken.

Wie Riddell in seiner Email erinnert, äußerten diverse Entwickler bereits vor geraumer Zeit massive Bedenken in Bezug zu Mir. Der Hauptkritikpunkt war unter anderem die limitierte Lösung, die sich im Moment lediglich nur auf eine Distribution erstrecke und für andere Entwickler Gefahren in sich berge. Unter anderem schrieb in der Vergangenheit auch der Maintainer von KWin, Martin Gräßlin, über die Problematik. So sei die Lösung laut Gräßlin maßgeblich an Unity gekoppelt. Fügt man dieser Tatsache den Umstand hinzu, dass das Protokoll selbst von den Mir-Entwicklern als »instabil« bezeichnet wird und sich stetig ändern kann, sei es für andere Projekte ein riskantes Spiel, sich auf die Unterstützung von Mir einzulassen.

Für Riddell stellt deshalb sowohl die Position von Canonical als auch die der freien Projekte ein existenzielles Problem dar. Konkret geht es darum, dass, sobald Ubuntu auf die neue Architektur umschwenkt, viele Projekte einen Teil ihrer Basis verlieren – nämlich den des Display-Servers.

Für Kubuntu beispielsweise würde es bedeuten, dass das Projekt entweder auf Mir aufsetzt, was allerdings technisch nicht möglich ist, Wayland einbindet oder gar eingestellt wird. Laut Riddell wird aller Voraussicht nach die zweite Option zum Tragen kommen. In diesem Fall müsste das Projekt allerdings auch die Pflege und Wartung der Display-Komponente übernehmen. Zwar könnten die Entwickler dabei auf die Debian-Architektur zurückgreifen, doch sobald es zu Problemen kommt, wären sie auf sich selbst gestellt. Ähnlich wird es auch anderen Derivaten ergehen, so der Entwickler.

Inwieweit die Distributionen von der Umstellung betroffen sein werden, muss freilich erst abgewartet werden. Fest steht allerdings, dass, sofern bei Canonical keine Lösung gefunden werden kann, viele der Derivate ihren Sinn verlieren könnten und sich durchaus fragen müssten, warum sie noch weiterhin auf Ubuntu aufsetzen sollen.

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