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Di, 25. Juni 2013, 10:11

Software::Distributionen::BSD::FreeBSD

Alles Gute - Zwanzig Jahre FreeBSD

Am 19. Juni 1993, also letzte Woche vor zwanzig Jahren, wurde der Name FreeBSD für das aus 386BSD hervorgegangene Projekt geprägt.

Anton K. Gural/freebsd.org

FreeBSD ist ein freies UNIX-ähnliches System, das aus 386BSD hervorging. 386BSD wurde von Bill und Lynne Jolitz aus den frei verfügbaren Quellen von 4.3BSD (4.3 ist hier die Versionsnummer) erstellt. Nachdem im Juli 1992 Version 0.1 veröffentlicht war, trugen zahlreiche Entwickler Patches zu dem System bei, die jedoch immer langsamer integriert wurden. Aus dieser frustrierenden Situation entstanden FreeBSD (und fast gleichzeitig NetBSD). NetBSD gründete sich als auf Portablilität bedachtes freies System, während FreeBSD sich auf die x86-Architektur beschränkte, zu der später weitere hinzukamen.

Nachdem die Unix System Laboratories begannen, die Anbieter von BSD-Software aufgrund von Lizenzverletzungen zu verklagen, galt 386BSD als Basis von FreeBSD nicht mehr als frei genug. Das System wurde auf das freie 4.4BSDLite umgestellt und im November 1994 als FreeBSD 2.0 veröffentlicht. Seit dieser Zeit wird das System stetig erweitert, und das Projekt ist auf mehrere hundert Mitarbeiter angewachsen.

Zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen wurden über die Jahre in FreeBSD eingebaut, beispielsweise im Massenspeicher-, Netzwerk- und Virtualisierungsbereich und bei der SMP-Skalierbarkeit. Besonders stark war FreeBSD stets im Server- und Netzwerkbereich. Es stehen verschiedene Netfilter-Implementationen zur Verfügung. Windows-Netzwerktreiber können über die NDIS-Schnittstelle verwendet werden, wenn kein nativer freier Treiber verfügbar ist.

Wie alle BSD-Systeme besitzt FreeBSD ein Ports-System. Es ist bei FreeBSD besonders umfangreich und umfasst bereits über 23.000 Pakete. Eine Linux-Emulationsschicht ermöglicht das Ausführen der meisten Linux-Programme, die nicht direkt für FreeBSD verfügbar sind.

Stabilität war immer einer der wichtigsten Aspekte von FreeBSD. Neue Funktionen werden erst in die stabile Version übernommen, wenn sie fertig sind. Feste Veröffentlichungstermine sind FreeBSD fremd. Neue Versionen werden erst veröffentlicht, wenn sie von den Entwicklern als ausreichend fehlerfrei angesehen werden. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass eine neue Version von FreeBSD Monate nach dem ursprünglich geplanten Termin erscheint. Aktuell ist die Version 9.1 von Ende 2012, die unter anderem Verbesserungen in ZFS und den Jails brachte und LLVM aktualisierte. Version 10.0 ist in Arbeit und wird unter anderem den Hypervisor Bhyve und die Umstellung auf Clang/LLVM als Standard-Compiler bringen.

Während die FreeBSD-Entwickler mit ihrem System nie auf den Desktop drängten, war und ist FreeBSD im Server-Bereich durchaus erfolgreich. Für den Desktop sorgten dann Forks wie PC-BSD. Verschiedene andere Abspaltungen von FreeBSD sind im Laufe der Jahre entstanden, darunter als wohl bekannteste Mac OS X/Darwin, DragonFly BSD sowie mehrere für NAS oder Firewalls optimierte Systeme wie FreeNAS, Monowall und pfSense. Auch die Sony Playstation 4 soll auf FreeBSD beruhen.

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