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Mi, 3. Juli 2013, 15:00

Hardware::Kommunikation

Neues vom Fairphone

Die Entwickler des Fairphone haben knapp vier Wochen nach Erreichen des Vorbestellungsziels ein Status-Update gegeben. Demnach laufen die Vorbereitungen für die Produktion und Auslieferung der Geräte auf Hochtouren.

Fairphone mit Android

Fairphone

Fairphone mit Android

Fairphone ist eine niederländische Initiative, ein Smartphone herzustellen, das im Gegensatz zu allen heutigen Smartphones unter fairen Bedingungen produziert wird. Zur Produktion eines Smartphones werden vielerlei Rohstoffe wie Metalle und Mineralien benötigt, von denen einige recht selten und damit wertvoll sind. Einige der Minen, die diese produzieren, werden von lokalen Clanführern (Warlords) kontrolliert, die mit den Erlösen illegale Söldnerheere und Bürgerkriege finanzieren. Doch auch die Arbeitsbedingungen in den Minen und bei den Halbleiterherstellern sind oft unzureichend.

Fairphone will solche Hersteller so weit wie möglich meiden und, wo immer es möglich ist, mit zertifizierten und nachhaltigen Herstellern zusammenarbeiten, die von Fairphone selbst oder anderen unabhängigen Organisationen überprüft werden. Als Hersteller wurde A'Hong in China ausgewählt, ein Unternehmen, das nach eigenen Angaben auch auf soziale Werte achtet. Eine Produktion in Europa wäre nahezu unmöglich, weil fast die gesamte weltweite Elektronikproduktion einschließlich der Zulieferer in Ostasien versammelt ist.

Knapp vier Wochen, nachdem der Start der Produktion des Fairphone verkündet werden konnte, sind die Entwickler des Smartphones sehr beschäftigt mit den zahlreichen Details, die zu regeln sind, um das Gerät tatsächlich zu produzieren und zu den Kunden zu bringen. In einem aktuellen Bericht werden die Aktivitäten dargestellt, die bereits eine Vergrößerung des Teams nötig machten.

Nach Gesprächen und einer Inspektion bei A'Hong wurde ein Teil des Geldes aus den Vorbestellungen an den Hersteller überwiesen, um die Entwicklung abzuschließen und die Produktion zu beginnen. Mit vielen anderen Zulieferern wurden Verhandlungen geführt, um alle Komponenten zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu haben. Dabei achtete Fairphone nach eigenen Angaben darauf, dass nicht zuviel zeitlicher Druck auf die Hersteller ausgeübt wurde, da sich dieser auf die Mitarbeiter übertragen hätte. Lieber wurde in Kauf genommen, dass sich die Termine für das Fairphone etwas verschieben. Einiger Aufwand wurde auch in die Verpackung gesteckt, die so umweltfreundlich wie möglich werden soll.

Das faire Smartphone soll nach wie vor im Herbst geliefert werden. Der genaue Termin soll Anfang September bekannt gegeben werden. Es sollen 20.000 Geräte produziert werden, so dass noch eine ganze Weile Bestellungen möglich sein werden. Das Gerät soll für 325 Euro eine umfangreiche Ausstattung mitbringen. Der Prozessor besitzt vier Kerne und läuft mit 1,2 GHz. Er verfügt über 1 GB RAM und 16 GB Flash. Ein MicroSD-Slot dient zur Erweiterung des Speichers um bis zu 32 GB. Es können zwei SIM-Karten eingelegt werden (Dual SIM). Der Mobilfunkteil besitzt vier Frequenzbänder und beherrscht auch EDGE und UMTS. GPS und WLAN sind ebenso eingebaut wie Bluetooth und verschiedene Sensoren.

Das Display misst 4,3 Zoll und soll 960 x 540 Pixel auflösen. Es wird von Dragontrail-Glas geschützt. Zwei Kameras sind eingebaut: Eine mit 8 Megapixeln, Stabilisierung und Blitzlicht und eine mit 1,3 Megapixeln auf der Rückseite. Das Gerät soll 123 x 64,5 x 10 mm groß werden und 170 Gramm wiegen. Ein USB- und ein Kopfhörer-Anschluss sind vorhanden. Der Akku soll 2000 mAh bereitstellen und austauschbar sein. Kopfhörer und Ladegerät werden nicht mitgeliefert, da viele Benutzer solche bereits besitzen und somit die Umwelt geschont wird. Als Betriebssystem kommt Android 4.2 zum Einsatz, das durch die Open-Source-Firma Kwame Corporation modifiziert und mit einer eigenen Oberfläche versehen wird. Die Änderungen sollen so weit wie möglich unter der GPL veröffentlicht werden.

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