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Mi, 24. Juli 2013, 12:09

Software::Desktop::Gnome

Gnome-Projekt: 20.000 Dollar für Sicherheit und Privatsphäre

20.000 US-Dollar wollte das Gnome-Projekt einsammeln, um damit Sicherheit und Privatsphäre der Desktop-Umgebung zu verbessern. Letztes Wochenende wurde das Ziel erreicht.

Mirko Lindner

Die Privatsphäre-Fundraising-Kampagne startete bereits im Dezember des letzten Jahres. Auslöser war die Keynote des Tor-Entwicklers Jacob Appelbaum auf der GUADEC 2012 im spanischen A Coruña. Appelbaum stellte das Anonymisierungswerkzeug vor und warf unter anderem die Frage auf, wie frei ein Desktop ist, wenn Nutzer nicht mit anderen interagieren können, ohne dabei überwacht zu werden. Er schlug vor, Tor direkt in das Betriebssystem zu integrieren, wodurch sich die Privatsphäre mit einer einmaligen Konfiguration deutlich leichter schützen ließe, als wenn Nutzer in vielen verschiedenen Anwendungen die Einstellungen ändern müssten, um ihre Daten über das Tor-Netzerk zu leiten. Als Ansatz für Gnome stellte er den Gedanken vor, Tor-Funktionalität in den Network-Manager zu implementieren. Weitere Ideen Appelbaums für Gnome waren eine Nutzerkontrolle für den Zeitgeist-Ativitäts-Logger, OTR-Messaging und Tor-basierte Dateiübertragung im Multi-Protokoll-Messager Empathy oder ein Fake-MAC-Adress-Generator, um die wirkliche MAC-Adresse eines Rechners in Gast-Netzwerken zu verschleiern.

Unterstützer hatten als »Friends of Gnome« verschiedene Möglichkeiten, dem Gnome-Projekt Geld zukommen zu lassen. Sie konnten für 10 USD pro Monat einen Hacker adoptieren, für 25 USD bis 500 USD Gnome-Partner werden, das Projekt mit 500 USD bis 1.200 USD sponsern oder mit mehr als 1.200 USD zum Gnome-Wohltäter werden. In jeder Kategorie wurden Geldgeber mit Merchandising-Artikeln beglückt, darunter beispielsweise Aufkleber, eine Postkarte von einem Gnome-Hacker, Kaffeebecher, Mauspads, T-Shirts oder vom Gnome-Vorstand unterschriebene Poster.

Das eingesammelte Geld möchte das Gnome-Projekt komplett in die Entwicklung stecken. Es gibt beispielsweise die Ideen, Festplattenverschlüsselung besser zu unterstützen, Tor in Gnome zu integrieren, Nutzern die Kontrolle über Diagnose-Berichts-Funktionalitäten und ihre Identität in Netzwerken zu geben, robustes VPN-Routing oder Anti-Pishing-Funktionalitäten im Webbrowser Epiphany umzusetzen. Die Gemeinschaft darf Vorschläge einreichen und mitbestimmen, welche Features umgesetzt werden.

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