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Mo, 19. August 2013, 09:53

Unternehmen

Microsoft lässt Torrent-Links zu Apache OpenOffice blockieren

Jede Woche erhält Google Millionen an Anfragen zum Blockieren von Links zu urheberrechtlich geschütztem Material nach dem »Digital Millennium Copyright Act« (DMCA), dieses Jahr bereits über 100 Millionen. Dabei passieren durch Automatisierung viele Fehler.

DMCA-Anfragen zu Apache Open Office

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DMCA-Anfragen zu Apache Open Office

So wurden in letzter Zeit vermehrt DMCA-Anfragen zur Entfernung von Torrent-Links beobachtet, die die freie Office-Suite Apache OpenOffice betrafen. Diese DMCA-Anfragen stammten von Microsoft. Das Unternehmen aus Redmond ist einer der eifrigsten Einsender solcher Anfragen, allein im letzten Monat waren es nach Aussagen von Google über eine Million. Diese Anfragen betreffen unter anderem auch Torrent-Links zu illegalen Versionen von Microsoft Office.

Bekanntermaßen enthalten solche Löschlisten auch falsch positive Ergebnisse, da sie größtenteils automatisiert erstellt werden. So hatte erst kürzlich Microsoft die Blockade seiner eigenen Webseite Microsoft.com beantragt. Die meisten großen Unternehmen beauftragen spezialisierte Firmen mit der Durchforstung des Internet nach illegalen Kopien zu Werken, deren Copyright sie halten. Im Falle von Microsoft war es die Firma Leakid, der dieser peinliche Fehler unterlief. Zum Glück für Microsoft hat Google den Fehler entdeckt und so verhindert, dass Teile von Microsoft aus dem Netz verschwanden. Natürlich kann Google bei der Menge an DMCA-Anfragen nicht alle Fehler auffinden. So befanden sich in einer DMCA-Notiz im Juni unter insgesamt 836 Links zu illegalen Kopien von Microsoft Office auch zehn Links zu völlig legitimen Downloads von Apache OpenOffice. Alleine im Juni gingen Dutzende solcher Listen mit Verweisen zu OpenOffice an Google heraus.

Apache OpenOffice bietet auf seinen Seiten im Download-Bereich auch Verweise auf Torrents für die freie Office-Suite an, die von verschiedenen Torrent-Anbietern aufgegriffen und weiter verbreitet werden. Microsoft sollte in der Lage sein, einen Filter einzubauen, der beispielsweise die Worte »Open« und »Office«, so sie hintereinander auftreten, herausfiltert.

Die jetzige Praxis führt jedenfalls dazu, dass legitime Links auf ein Konkurrenzprodukt von Microsoft verschwinden. Zudem schadet dies auch noch den betroffenen Torrent-Anbietern, da Google Seiten, die häufig von DMCA-Anfragen betroffen sind, im Ranking herunterstuft. Auf eine Anfrage der Webseite TorrentFreak an Microsoft zu einer Stellungnahme sagte ein Sprecher des Unternehmens, man versuche, solche falschen Treffer zu eliminieren. Das ist offenbar dringend nötig, denn unter den fünf Millionen DMCA-Anfragen, die Microsoft im Jahr 2012 an Google sandte, befanden sich Links zu BBC, CNN, der Huffington Post, Wikipedia, der Washington Post, Seiten der US-Regierung und vielen anderen legitimen Angeboten. Eigentlich sollten die Löschanfragen Seiten blockieren, die illegale Kopien von Windows 8 angeboten haben.

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