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Xubuntu 13.10 erscheint mit X.Org Server anstatt XMir
Das Team von Xubuntu entschied sich gegen den Einsatz von XMir für das im Oktober erscheinende Xubuntu 13.10 und setzt noch einmal auf einen X.Org-Server.
Hauke Goos-Habermann
Gestartete Xubuntu-CD in VirtualBox
Die Ubuntu-Variante mit Xfce als Desktopumgebung wird für die anstehende Veröffentlichung im Oktober nicht, wie das Hauptprojekt, auf XMir, sondern auf einen herkömmlichen X.Org-Server setzen. Das wurde jetzt in einem
virtuellen Arbeitstreffen beschlossen. Die letztendliche Frage war, ob man noch bis zum Feature-Freeze auf neue Entwicklungen bei XMir warten soll oder nicht. Das Team entschied, XMir dieses Mal noch nicht einzusetzen. Ubuntu selbst setzt für 13.10 auf XMir und möchte mit 14.04 möglichst ganz auf die Eigenentwicklung Mir umstellen.
Vor gut zwei Wochen hatte das Team Test-Images von Xubuntu mit XMir zur Verfügung gestellt und nun die Rückmeldungen ausgewertet und in die Entscheidung einfließen lassen. Im Endergebnis ergaben sich durch die Tatsache, dass XMir eine zusätzliche Zwischenschicht darstellt, für das Team nicht tolerable Geschwindigkeitseinbußen. Die Ubuntu-Entwickler hatten hier zwar bis zum endgültigen Einfrieren des Codes für 13.10 am 21. September noch eine Reduzierung des Overheads und somit weniger Geschwindigkeitseinbußen versprochen, jedoch wollten die Xubuntu-Macher hierauf nicht warten.
Zudem stellt sich die Frage, ob Xfce jemals Unterstützung für Mir anbieten wird, wogegen der Support für Wayland in GTK+ 3 bereits vorhanden ist. Derzeit bereitet sich Xfce mit den Arbeiten zu den Versionen 4.11 und 4.12 auf den Übergang von GTK+ 2 zum Nachfolger GTK+ 3 vor. Somit könnte Xubuntu neben Kubuntu eine weitere Variante sein, die generell anstatt zu Mir eher zu Wayland tendiert und die Spaltung im Ubuntu-Universum ausweitet.
Eine weitere Entscheidung des Xubuntu-Arbeitstreffens war, Verbesserungen der Pakete xfce4-settings
und xfdesktop
aus dem Entwicklungszweig für Xfce 4.11 für Xubuntu 13.10 zurück zu portieren.