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Mo, 9. September 2013, 09:36

Software::Grafik

Intel entfernt Mir-Unterstützung

Am Wochenende hat Intel die Unterstützung für XMir aus einer Vorab-Version des X.org-Intel-Treibers 3.0 entfernt, nachdem diese erst drei Tage vorher eingefügt wurde.

XMir ist eine Kompatibilitätsschicht, die Canonical in der bevorstehenden Veröffentlichung von Ubuntu 13.10 einsetzt, da noch nicht alle Programme kompatibel zu Canonicals eigenem Display-Server Mir sind. Dazu hatte ein Entwickler von Canonical ein API zur XMir-Unterstützung in Intels Grafiktreiber für X11 beigesteuert, der am 4. September von einem Intel-Entwickler in das Git-Repositorium eingefügt wurde. Drei Tage später hat der gleiche Intel-Entwickler in einer weiteren Vorab-Version des Grafiktreibers die Unterstützung für XMir wieder herausgenommen.

Als Begründung steht dort ein Satz, der vom Intel-Management gezeichnet ist. »Wir billigen und unterstützen den von Canonical eingeschlagenen Weg nicht und werden keine XMir-Patches in die Quellen des Intels-Treibers integrieren – Das Management.« Das bedeutet, dass sich Canonical zukünftig selbst um die Integration von Mir in den Intel-Treiber kümmern muss. Technisch gesehen ist das wenig Aufwand und lediglich ein weiteres Paket, das gepflegt werden muss.

Canonical hatte eine Menge an Unmut mit dem neuerlichen Alleingang in Sachen Display-Server provoziert. Mir ist vollständig auf Unity ausgelegt und soll mit Unity-Next Ubuntu auch auf mobilen Geräten und auf Smart-TVs unterstützen. Technisch sind die Unterschiede zwischen Wayland und Mir derzeit noch nicht sonderlich groß. Allerdings unterscheiden sie sich in der Lizenzierung. Während Wayland einer MIT-Lizenz unterliegt, ist Mir unter der GPLv3 lizenziert. Code von außenstehenden Entwicklern akzeptiert Canonical aber nur mit einem hauseigenen CLA (Contributor Licence Agreement). Das erlaubt Canonical unter anderem, solchen Code unter eine Lizenz ihrer Wahl zu stellen, ohne selbst das Copyright zu halten, wie Matthew Garrett kritisch in seinem Blog feststellt. Die Gründe, warum Intel Mir die Unterstützung verwehrt, dürften auch in dieser Richtung zu finden sein.

Bisher ist Mir ein Alleingang von Ubuntu, selbst Derivate wie Kubuntu und Xubuntu verwenden nach einigen Tests für die bevorstehende Veröffentlichung von Version 13.10 weiterhin X11 anstatt XMir.

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