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Mo, 9. September 2013, 09:04

Gesellschaft::Politik/Recht

München verteilt Linux-CDs zur Ablösung von MS Windows XP

Da der Support für Windows XP von Microsoft bald endet, will die Landeshauptstadt München die weitere Verwendung der Rechner mit Linux ermöglichen. Dazu stellt sie in den Bibliotheken 2.000 Installations-CDs mit Ubuntu 12.04 LTS bereit.

Linux für München

muenchen.de

Linux für München

Am 8. April 2014 beendet Microsoft die Unterstützung für das Betriebssystem Windows XP. Ab diesem Zeitpunkt werden keine Sicherheitslücken mehr geschlossen. Zweifellos laufen noch zahlreiche Instanzen dieses Systems, davon viele auf recht alten Rechnern, deren Hardware für Windows 7 nicht ausreicht. Ein Umstiegt auf Windows 7 oder dessen Nachfolger würde die Bürger nicht nur Geld für neue Lizenzen kosten und sie weiterhin an ein proprietäres System fesseln, sondern auch ohne guten Grund eine PC-Neuanschaffung erfordern. Viele Rechner würden zum Elektroschrott wandern, aus Umweltschutzgründen keine gute Idee.

Die Landeshauptstadt München möchte die betroffenen Bürger dabei unterstützen, ihre Rechner weiter sicher verwenden zu können. Die Stadt hat daher 2.000 Installations-CDs mit Ubuntu 12.04 LTS beschafft und legt diese in der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig sowie in allen Stadteilbibliotheken aus. Wie die Stadt dazu schreibt, wird Ubuntu 12.04 LTS noch bis April 2017 unterstützt. Damit können auch ältere Rechner weiterhin verwendet werden. »Sicherheitslücken werden geschlossen, neue Viren und andere Schadprogramme haben kein leichtes Spiel.«

Die 2.000 CDs wurden offenbar eigens für München produziert und mit einer passenden Hülle versehen. Inhaltlich unterscheiden sie sich wohl nicht vom ISO-Image, das bei Ubuntu zum Download zur Verfügung steht. Sie sollen den Bürgern entgegenkommen, die nicht die notwendige Download-Kapazität haben. Für den Support des Systems verweist die Stadt auf die Webseite ubuntuusers.de sowie auf Support-Dienstleister. Die Stadt selbst leistet keinen Support.

München ist Vorreiter bei der Umstellung von städtischen Arbeitsplätzen auf Linux und nach der nahezu komplettierten Migration auf LiMux, ein angepasstes Debian, einer der größten Linux-Anwender im öffentlichen Bereich. Kostenlos ist eine solche Migration, die neben dem Betriebssystem hunderte von Fachverfahren umfasste, natürlich nicht zu haben. Nach Berechnungen der Stadt hat sich die seit 2005 laufende Migration aber schon jetzt amortisiert. Neben Millionenbeträgen, die allein an Lizenzkosten eingespart wurden, profitiert die Stadt von der weitaus höheren Sicherheit und Stabilität des freien Systems und der Unabhängigkeit von einem einzelnen Hersteller. Zudem lässt sich das System leicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die Stadt engagiert sich auch in der freien Software-Gemeinschaft, indem sie ihre Erfahrungen sowie eigene Software wie WollMux weitergibt.

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