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Mo, 30. September 2013, 17:29

Software::Entwicklung

Erste Alphaversion von Qt 5.2

Das Qt-Projekt will in der kommenden Version 5.2 der Klassenbibliothek Qt erstmals Android und iOS vollständig unterstützen.

Qt-Demo mit grafischen Effekten unter Android

qt-project.org

Qt-Demo mit grafischen Effekten unter Android

Die jetzt vorgestellte Alphaversion von Qt 5.2 bringt jedoch nicht nur diese beiden Portierungen, sondern zahlreiche weitere Neuerungen und Korrekturen gegenüber Qt 5.1. Die Portierung auf Android und iOS enthält mit Ausnahme von WebKit alle essentiellen Module, was Qt laut den Entwicklern zu einer exzellenten Entwicklungsplattform für die beiden Mobilsysteme macht.

Neu in Qt 5.2 sind auch einige Zusatzmodule. Qt Bluetooth wird von Linux mit Bluez 4.x und Blackberry unterstützt, Qt NFC nur auf dem Blackberry. Qt Positioning dagegen ist für alle Plattformen verfügbar, die NMEA-Daten verwendet, und nutzt GeoClue unter Linux. Qt Windows Extras ermöglicht die Integration von nativem Code unter Windows. Qt Mac Extras und Qt Android Extras vermögen das gleiche unter Mac OS X bzw. Android. Die letzteren drei Module enthalten plattformspezifische Erweiterungen und ergänzen das Qt Extras-Modul, das in Qt 5.1 eingeführt wurde.

Qt 5.1 auf iPad, BlackBerry Z10, Freescale i.MX6 mit QNX, Samsung Galaxy S2 und Google Nexus 7

qt-project.org

Qt 5.1 auf iPad, BlackBerry Z10, Freescale i.MX6 mit QNX, Samsung Galaxy S2 und Google Nexus 7

Neue Funktionen wurden auch in Kern-Klassen von Qt hinzugefügt. QTimezone wurde mit QDatetime integriert und kann nun Zeitzonen korrekt handhaben. QCollator kann jetzt endlich Strings in der korrekten Reihenfolge für die aktuelle Sprache sortieren. Auch andere Klassen wurden verbessert. Verbesserungen bei der Barrierefreiheit resultierten unter anderem in neuen APIs, die Barrierefreiheit auch in eigenen Widgets ermöglichen.

Die QML-Engine verwendet nun eine eingebaute Javascript-Engine anstelle von V8. Dafür gab es offenbar einige Gründe, unter anderem den, dass damit Qt Quick 2 auf iOS unterstützt werden kann. Die Qml-Komponente wurde um 5 MB kleiner und eine dynamische Bibliothek wird eingespart. Doch glaubt das Team auch, dass damit die Wartung künftig einfacher wird und Verbesserungen schneller vorgenommen werden können.

Die neue Engine ist zwar zur Zeit langsamer als V8, aber sie kann künftig für die wichtigsten Nutzungen in QML und Qt Quick optimiert werden und dann andere Engines übertreffen. Überdies war in der Alphaversion noch nicht mit hoher Geschwindigkeit zu rechnen, aber bis zur Freigabe von Qt 5.2 soll die Geschwindigkeit von Qt Script wieder den Stand von Version 5.1 erreicht haben und für QML-Bindungen sogar über Version 5.1 liegen.

QML unterstützt jetzt Dateiselektoren, mit denen QML-Code leichter an verschiedene Betriebssysteme angepasst werden kann. Qt Quick dagegen kann mit einem neuen Renderer für Szenegraphen aufwarten, der in den meisten Fällen weniger CPU- und GPU-Zeit braucht. Der neue QML-Typ Animator bietet Animationen, die vollständig im Rendering-Thread laufen und daher nicht zu Blockaden und Aussetzern in der Darstellung führen. In den Qt Quick Controls findet man einige neue Kontrollelemente und Funktionen. Schalter und Indikatoren für laufende Aufgaben wurden hinzugefügt. Die Tabellenansicht ermöglicht das Verschieben von Spalten und erweiterte Auswahl. Die Entwicklungsumgebung Qt Creator soll in Qt 5.2 in der Version 3.0 enthalten sein, die die Android-Unterstützung verbessert, iOS teilweise unterstützt und Erweiterungen für mehrere Bildschirme, klarere Plugin-APIs und anfängliche Unterstützung für den Debugger lldb bringt.

Die Alphaversion ist nur als Quellcode erhältlich. Das Entwicklerteam plant, schon in einigen Wochen eine Betaversion von Qt 5.2 vorzulegen. Für diese sollen auch wieder Binärpakete bereit stehen. Die offizielle Version 5.2 von Qt soll im November erscheinen, lediglich vier Monate nach Qt 5.1.

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