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Mi, 20. November 2013, 15:31

Gesellschaft::Bildung

OSBA fordert offene Standards und freie Software im Bildungswesen

Unter der nüchternen Bezeichnung »Referenzrahmen« hat die Open Source Business Alliance einen Anforderungskatalog zur Nutzung von IT und digitalen Medien im Bildungsbereich vorgestellt. Darin wird gefordert, dass die Nutzung auf offenen Standards und freier Software beruhen muss. Der Datenschutz sei unbedingt zu beachten, auch wenn lizenzpflichtige Inhalte zum Einsatz kommen.

Die Arbeitsgruppe Bildung der Open Source Business Alliance (OSB Alliance) hat sich der Frage angenommen, wie sich das Bildungsumfeld im Rahmen gesetzlicher Anforderungen offen und zukunftsfähig gestalten lässt. Die Realität ist heute, dass rechtliche Aspekte und knappe Bildungsbudgets der Ausbildung unerfreuliche Grenzen setzen. So behindert das Urheberrecht seit 2008 die Digitalisierung und Bearbeitung von Unterrichtsmaterialien. Gleichzeitig ist es für die OSBA unabdingbar, die Persönlichkeitsrechte aller Beteiligten im Bildungswesen zu wahren. Das gilt insbesondere für den Schutz der persönlichen Daten der Lernenden und Lehrenden. Zugriffe auf Online-Inhalte müssten zwar personalisiert sein, jedoch anonymisiert werden.

Der jetzt von der Arbeitsgruppe veröffentlichte Referenzrahmen Digitale Medien, Bildungsplattformen und IT-Infrastruktur an Schulen auf Basis offener Systeme und Standards (PDF) beschreibt eine an unterschiedliche Anforderungen anpassbare Bildungsplattform, auf deren Basis sich digitale Bildungsinhalte bereitstellen, kombinieren, bearbeiten, übertragen und nutzen lassen. Dabei vermeidet diese Umgebung durch Nutzung von offenen Standards und frei zugänglicher Open Source-Software kostenträchtige Anbinde-Effekte (Lock-in). Das Ziel ist eine zentral aufgestellte, aber dezentral gestaltete, offene »Bildungs-Cloud«.

Das Dokument ist nach Angaben der Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit IT-Anbietern -Anwendern, Kultusbehörden, Hochschulen, Schulbuchverlagen, Lehrkräften und Schülern - entstanden. Entsprechend beleuchtet es die Interessen verschiedener Seiten im Bildungsbereich. So thematisiert es die Notwendigkeit neuer Lizenzmodelle, um Unterrichtsmaterialien künftig bedarfsgerecht und praxisorientiert einsetzen und gleichzeitig den Amortisierungsinteressen der Content-Lieferanten gerecht werden zu können. Auch die Anwenderseite wird nicht ausgelassen. Die schulische Infrastruktur soll sich auch mit privaten Geräten und von zuhause aus nutzen lassen. Dabei müssen auch die Kosten für die Schüler in Grenzen gehalten werden.

Das 30-seitige Dokument beschreibt in der ersten Hälfte Grundlagen der verfügbaren und angestrebten technischen Umgebung, Formen digitaler Lerninhalte, Methodik, Qualität, Vergütung und rechtliche Anforderungen. Im zweiten Teil spezifizieren Anlagen die notwendigen Details, um eine Umsetzung in die Bildungspraxis zu erleichtern.

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