Hardware::Heimautomatisierung
Offene »intelligente« Thermostate im Aufwind
Die Übernahme des Herstellers Nest durch Google hat starke Bedenken bezüglich Datenschutz und Privatsphäre der Sensordaten ausgelöst. Mindestens zwei Hersteller schicken sich an, mit freier Software betriebene offene Geräte zu bauen, die den Benutzern die Kontrolle zurückgeben.
Spark - spark.io
Prototyp eines »intelligenten« Thermostats von Spark
Vor einer Woche überraschte Google mit der
Übernahme von Nest, einem Hersteller »intelligenter« Thermostate und Rauchmelder, die sich über Smartphones steuern lassen und die gewünschten Einstellungen im Laufe der Zeit lernen. Die Geräte sind über WLAN mit dem Netz des Benutzers und somit meist auch mit dem Internet verbunden. Die Krux dabei ist, dass die Geräte ihre Daten ständig an den Hersteller senden; die Webanwendung und die Apps zur Steuerung laufen ebenfalls über die Hersteller-Webseite. Google ließ sich Nest stattliche 3,2 Mrd. US-Dollar kosten und es dürfte kein Zweifel bestehen, dass Google die Daten von Nest in Bares umsetzen will.
Eine Vielzahl von Bedenken besteht gegen diese Datensammlung. Für die Benutzer könnten sich zahlreiche unliebsame Konsequenzen ergeben, wenn Google beginnt, die Daten auszuwerten oder zu vermarkten. Unerwünschte Werbung oder auch Reaktionen von den Versicherungen könnten zu den Folgen zählen. Diese Aussichten führen dazu, dass offene »intelligente« Thermostate, die die Privatsphäre achten, laut Ars Technica verstärkte Beachtung finden.
Adafruit
Entwurf eines »intelligenten« Thermostats von Adafruit
Eine der Alternativen zu Nest kommt von der Firma
Spark, die einen
Thermostat als Prototyp für rund 70 US-Dollar vorstellte - ein Nest kostet etwa 250 Dollar. Das auf Arduino aufsetzende Gerät läuft komplett mit freier Software, die
auf Github veröffentlicht wurde.
Ein anderer Hersteller, der auf Open Source und Privatsphäre setzt, ist Adafruit. Das Unternehmen fragte seine Anwender in einer Reaktion auf den Nest-Verkauf, ob Nachfrage nach einem »intelligenten« Thermostat bestehe, und stellte einen Entwurf vor. Da es viele zustimmende Antworten gab, könnte solch ein Gerät bald Realität werden, voraussichtlich wie bei Spark auf Basis eines Arduino.