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Fr, 24. Januar 2014, 11:32

Software::Distributionen::Ubuntu

Ubuntu will OpenJDK7 aus dem Hauptrepositorium nehmen

Ubuntu plant, ab der Version 14.04 LTS die Java-Referenzimplementation OpenJDK 7 vom Repositorium »main« nach »universe« zu verschieben, da das Paket zuviel Aufwand verursacht.

Canonical

James Page von Ubuntu begründete in einer Mail an seine Mitentwickler, warum Ubuntu OpenJDK 7 nicht mehr im Hauptrepositorium haben will. Zur Zeit ist OpenJDK 7 die Standard-Java-Implementation in Ubuntu. Es liegt im Hauptrepositorium »main«, was bedeutet, dass es über die ganze Lebenszeit der Distribution mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Davon gibt es leider reichlich, und daher bezeichnet Page das Paket als große Belastung für die Entwickler- und Sicherheits-Teams.

Die Lösung besteht für Ubuntu darin, OpenJDK aus »main« zu entfernen und ins Repositorium »universe« zu stellen, wo keine Sicherheitsupdates versprochen werden. Wie Page schreibt, steht als Alternative in »main« immer noch gcj zur Verfügung, das Java-Frontend von GCC. Nach seinen Angaben läuft die meiste Java-Software mit gcj. Eine Ausnahme ist aber Tomcat 7, das aus diesem Grund ebenfalls nach »universe« verschoben werden müsste.

Die bisherigen wenigen Antworten auf die Mail lassen darauf schließen, dass OpenJDK nicht entscheidend ist und die Änderung wenig Auswirkungen hätte. Es gibt natürlich Benutzer, die sich gerne weiter auf die Sicherheitsupdates von OpenJDK verlassen hätten. gcj wird von eher wenigen als brauchbare Alternative gesehen. Die andere Alternative ist JDK7 von Oracle, das über Erweiterungen gegenüber OpenJDK verfügt, ansonsten aber weitgehend identisch ist. Ein Benutzer berichtet aber über Abstürze in Oracle JDK7, die es in OpenJDK7 nicht gab.

Diese Antworten machen es wahrscheinlich, dass Ubuntu den Plan umsetzen und OpenJDK zusammen mit Tomcat 7 aus dem Hauptrepositorium streichen wird. Aber wie die Entscheidung auch ausfallen wird, große Bedeutung hat sie nicht. Die Benutzer von OpenJDK7 müssen sich künftig selbst um Updates kümmern, was sie bei einer Verwendung von Oracle JDK7 bisher auch schon tun mussten. Zudem kann man keinem Distributor das Recht streitig machen, den Umfang seines Produktes selbst zu bestimmen und sich auf einen Grundstock von Software zu beschränken, der mit vertretbarem Aufwand unterstützt werden kann.

Wenn OpenJDK7 nach »universe« verschoben wird, wird es in diesem Repositorium vermutlich weiterhin Aktualisierungen geben, die auch die Sicherheitsupdates einschließen. Denn der Weg über die Distributionen ist die einzige Möglichkeit, an Binärpakete von OpenJDK zu gelangen; einen Download von openjdk.java.net gibt es nur als Quellcode.

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Kommentare (Insgesamt: 58 || Alle anzeigen )
Re[7]: Umfang (jhater, Do, 6. Februar 2014)
Re[6]: Umfang (gol, Di, 4. Februar 2014)
Re[11]: Umfang (blubber, Do, 30. Januar 2014)
Re[10]: Umfang (fuffy, Di, 28. Januar 2014)
Re[9]: Umfang (jhater, Di, 28. Januar 2014)
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