Hardware::Platinencomputer
KDE ruft zu Spenden für offene Hardware auf
Das KDE-Projekt ruft zu Spenden auf, um offene, von großen Herstellern unabhängige Hardware schneller fertigstellen zu können.
Make Play Live
Improv
Freie Software hat viel erreicht, doch die Freiheit wird zunehmend durch proprietäre Hardware und proprietäre Internet-Dienste gefährdet. Das KDE-Projekt
sieht hier Handlungsbedarf. Das von Aaron Seigo initiierte
Vivaldi-Tablet soll zumindest für Tablet-Interessenten Abhilfe schaffen, es ist aber immer noch nicht verfügbar. Lieferbar ist allerdings
Improv, ein Mainboard für Bastler, das vergleichbar ist mit dem für Vivaldi geplanten Board.
Auslöser für das Entstehen von Vivaldi war, dass der Tablet-Markt weitgehend von drei Herstellern kontrolliert wird: Apple, Google und Samsung. Das Apple-Ökosystem ist vollständig proprietär, doch das von Google und Samsung genutzte Android ist ebenfalls teilweise proprietär. Als freie Alternative steht Plasma Active bereit, an dem keines der genannten Unternehmen Interesse hat.
Doch Vivaldi hatte von Anfang an mit Schwierigkeiten zu kämpfen, insbesondere mit Hardware-Herstellern, die eigenmächtig Komponenten austauschten, bei denen dann freie Treiber fehlten. In Seigos Team reifte daraufhin die Erkenntnis, dass man das Entwickeln eigener Hardware erlernen müsse; das Resultat war Improv. Improv ist vollständig offene Hardware und wird mit der Linux-Distribution Mer ausgeliefert. Mit Improv und der nachfolgenden Hardware will das KDE-Projekt sich und die gesamte freie Software-Gemeinschaft von unfreundlichen Herstellern unabhängig machen.
Offene Hardware ist jedoch im Gegensatz zu freier Software nicht kostenlos zu haben. Das Vivaldi-Projekt finanziert sich jetzt zum Teil durch den Verkauf der Improv-Boards. Jeder, der offene Hardware unterstützen will, sollte den Kauf eines Improv in Erwägung ziehen. Darüber hinaus sind jetzt direkte Spenden möglich. Das Ziel ist es, 125.000 US-Dollar Spenden zu erreichen. Die Spenden werden über Vault Technology abgewickelt, wo im Gegensatz zu den üblichen Crowdfunding-Plattformen keine Provision für den Plattform-Betreiber anfällt. Das Spendengeld soll dadurch vollständig zur Herstellung der Boards verwendet werden können.