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Do, 30. Januar 2014, 13:32

Gesellschaft::Politik/Recht

Berlin verpfuscht Ablösung von Windows XP

Obwohl das Ende der Sicherheitsupdates für Windows XP im April seit vielen Jahren bekannt ist, werden dann noch die meisten Rechner der Berliner Verwaltung mit dem obsoleten System laufen.

Mirko Lindner

Mehrfach wurde in den letzten Jahren gefordert, die PCs der Berliner Verwaltung auf freie Software umzustellen - auch im Hinblick auf das schon seit Jahren absehbare Ende der Unterstützung für Windows XP. Dass es möglich ist, selbst ein umfangreiches System mit zahlreichen Windows-Abhängigkeiten erfolgreich aus der Abhängigkeit des Redmonder Konzerns zu befreien und dabei auch noch Geld zu sparen, hat zum Beispiel die Stadt München gezeigt. Doch die Berliner Regierung ignorierte das und lehnte erst im Juni 2013 erneut einen Antrag ab, auf freie Software zu migrieren. Stattdessen sollen im Haushalt 2014/2015 Mittel für eine Migration auf Windows 7 bereitgestellt werden, einem System, dessen Kompatibilität mit Windows XP und den darauf laufenden Fachanwendungen durchaus fraglich ist.

Die Fraktion der Grünen kritisiert in einer Mitteilung erneut die Zustände in der Verwaltung. Demnach habe erst gestern der Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning (SPD), im Ausschuss für Digitale Verwaltung, Datenschutz und Informationsfreiheit auf Anfrage der Grünen erklärt, dass noch zwei Drittel der IT-Arbeitsplätze in der Berliner Verwaltung mit Windows XP laufen. Der Support für diese Systeme endet am 8. April, und für eine Ablösung wurde offenbar noch nicht viel getan. Die Grünen schließen daraus, dass diese Rechner ab dem 8. April anfällig für immer mehr Sicherheitslücken werden, laut den Grünen ein offenes »Scheunentor für Cybercrime«. Sie halten eine Umstellung im Jahr 2015, wonach es derzeit aussieht, für zu spät und haben eine Kleine Anfrage (PDF) an das Berliner Abgeordnetenhaus gestellt.

In dem Dokument stellen die Grünen dem Senat zehn Fragen, unter anderem nach der Anzahl der derzeit mit MS Windows und insgesamt laufenden PCs, der Zahl der PCs, die nach dem 8. April immer noch mit Windows XP laufen werden, und deren Sicherheitsrisiken, dem Stand der Migration der Fachverfahren, der Anschaffung neuer Hardware, die mit Windows 7 läuft, und wie die Migration beschleunigt werden kann. Speziell monieren die Grünen, dass das Fachverfahren MESO offenbar frühestens Ende 2014 auf Windows 7 lauffähig sein wird, und dass offenbar das Controlling in diesem Bereich nicht ausreichend war. Die Antwort des Senats steht noch aus.

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