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Fr, 31. Januar 2014, 14:13

Software::Distributionen

Minimal-Distribution Quirky Tahr 6.0 veröffentlicht

Als Puppy-Linux-Gründer Barry Kauler 2009 Quirky ins Leben rief, tat er das, um neue experimentelle Ideen auszuprobieren. Das tut er heute, mit Quirky 6.0, immer noch.

Quirky 6.1 Desktop

B. Kauler

Quirky 6.1 Desktop

Quirky 6.0 erschien im Dezember 2013, mittlerweile ist 6.1.4 die aktuelle Version. Nun kommt Quirky Tahr 6.0 hinzu. Hier hat Kauler Ubuntu-Pakete im .deb-Format benutzt und den Paketmanager entsprechend angepasst, sodass alle Pakete in den Ubuntu-Repositorien installierbar sind.

Quirky ist von Hause aus eine minimalistische Distribution, die im Gegensatz zu Puppy Linux hauptsächlich zur Installation auf Festplatten ausgelegt ist. Zudem verfolgt Kauler ständig neue Ideen, um sich seiner Vorstellung von der idealen Distribution anzunähern. Als Build-System und zum Kompilieren der Pakete verwendet der Puppy-Entwickler für Quirky 6 die Meta-Distribution T2. Bei Quirky Tahr 6.0 kommen allerdings die vorkompilierten Binär-Pakete von Ubuntu zum Einsatz.

Durchgängig und bereits bei Puppy verfolgt Kauler ein etwas anderes Berechtigungskonzept als andere Distributionen. Bei Quirky (und Puppy) ist der Anwender nach dem Hochfahren des Systems automatisch und ohne ein Passwort zu benötigen als Root angemeldet. Daneben gibt es noch zwei weitere Benutzer, die Kauler »Spot« und »Fido« nennt. Spot ist dabei ein eingeschränktes Konto, das aber unter dem Root-Konto läuft, Fido ist ein normaler, unprivilegierter Anwender. Der Anwender, der als Root gestartet ist, kann Applikationen, die Verbindungen ins Internet aufbauen, mit den eingeschränkten Privilegien von Spot laufen lassen, bleibt aber ansonsten Root. Man kann sich aber standardmäßig nicht als Spot ins System einwählen. Es ist allerdings möglich, beim Herunterfahren des Rechners anzugeben, die nächste Sitzung als Fido zu starten.

Weitere Eigenheiten sind der Verzicht auf die virtuellen Dateisysteme Unionfs oder Aufs sowie auf Mesa, LLVM, D-Bus und Udev; bei Letzterem setzt Kauler auf die vereinfachte Eigenentwicklung Eudev. Quirky 6 baut auf GTK+ 2.20.1 auf, GTk+ 3 wird laut Kaulers Aussagen nie Verwendung bei Quirky finden. Da aber GTK+ 2 keine Zukunft hat, setzt bei Quirky in Version 6 eine Verlagerung auf das Qt-Framework ein. Xorg kommt lediglich mit Vesa- und Fbdev-Treibern in das rund 100 Megabyte große ISO-Abbild, das völlig auf eine initrd.gz verzichtet.

Da Kauler das Ziel hat, Quirky-Installationen über lange Zeiträume zu pflegen, hat er ein eigenes System-Upgrade sowie ein Snapshot- und Wiederherstellungssystem entworfen. Weitere Einzelheiten sind in den Veröffentlichungsnotizen nachzulesen; die verschiedenen Methoden des Downloads und der Installation sind am Ende der Seite beschrieben.

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