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Fr, 21. Februar 2014, 09:41

Software::Systemverwaltung

Systemd 209 übernimmt Netzwerkkonfiguration

Die Systemd-Entwickler haben Version 209 freigegeben, die nicht nur Netzwerke konfigurieren kann, sondern auch D-Bus initialisiert und für die Kernel-Implementation von D-Bus vorbereitet ist.

Systemd-UI

Sievers

Systemd-UI

Systemd ist eine Sammlung von Daemonen und Werkzeugen zum Starten und Herunterfahren eines Linux-Systems. Unter Verwendung von moderner Funktionalität des Linux-Kernels ersetzt es den SysVInit-Daemon, der sein Alter mehr als deutlich zeigt, und tausende Zeilen von über die Jahre gewachsenem Code, von Shell-Skripten bis zu weiteren Daemonen. Durch eine klar definierte, an den Einsatzzweck angepasste Syntax vereinfacht Systemd die Konfiguration der Dienste wesentlich.

Systemd 208, eine stabile Version für Distributoren, liegt bereits einige Monate zurück. Nun haben die Entwickler Version 209 mit zahlreichen neuen Funktionen freigegeben. Der neue systemd-networkd kann verwendet werden, um Netzwerkschnittstellen statisch oder per DHCP zu konfigurieren. Die neue Komponente ist nach Angaben von Lennart Poettering vielseitig auch für Bridges, VLANs und Bonding zu benutzen.

Weitere neue Komponenten sind systemd-socket-proxyd als bidirektionaler Proxy für TCP-Verbindungen (unter anderem für die Socket-Aktivierung von Diensten, die das normalerweise nicht unterstützen, z.B. virtuelle Maschinen), ein Werkzeug zum Speichern und Wiederherstellen des rfkill-Zustands und ein Programm zum Speichern und Wiederherstellen von Tastatur-Hintergrundbeleuchtung.

udev kann nun Sicherheits-Etiketten für neu angelegte Gerätedateien erstellen. Vorläufig wird nur SELinux unterstützt, die Syntax ist jedoch schon für andere Sicherheitssysteme vorbereitet. Außerdem kann udev nun Attribute wie zum Beispiel die MTU von Netzwerkverbindungen festlegen.

Systemd 209 bereitet die Unterstützung der Kernel-Implementation von D-Bus vor. Da diese Implementation noch in der Diskussion und damit noch nicht im offiziellen Kernel enthalten ist, ist diese Neuerung noch experimentell und muss von Hand aktiviert werden. Die Schnittstellen können sich noch ändern. Die Kernel-basierte Implementation von D-Bus verspricht, wenn sie erst einmal in den Kernel aufgenommen ist, einige Vorteile. Systemd verwendet jetzt außerdem nicht mehr die Bibliothek libdbus, sondern eine eigene Implementierung namens sd-bus.

Die weiteren zahlreichen Änderungen in Systemd 209 kann man der Ankündigung entnehmen. Lennart Poettering empfiehlt Systemd 209 wegen der vielen Änderungen noch nicht den Distributoren, zumal die neue Version noch nicht einmal in Fedora Rawhide aufgenommen werden konnte, weil es noch Probleme mit der ARM-Architektur gibt. Die kommenden Versionen von Systemd, die in etwas schnellerer Abfolge erscheinen sollen, sollen sich auf die Fehlerbehebung konzentrieren, so dass bald wieder eine stabilisierte und für die Distributoren geeignete Version bereitsteht.

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