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Mo, 10. März 2014, 12:04

Software::Distributionen

GoboLinux 015 Beta erschienen

Nach einer jahrelangen Pause gibt es nun wieder Aktivität bei der Linux-Distribution GoboLinux. Das System, das eine alternative Datei-Hierarchie implementiert, liegt nun in Version 015 Beta vor.

Mirko Lindner

GoboLinux ist eine Linux-Distribution, die sich unter der Oberfläche stark von allen anderen Distributionen unterscheidet. Die üblichen Verzeichnisse /etc, /dev, /opt, /usr und /var sind versteckt. Stattdessen sieht man im Rootverzeichnis die Verzeichnisse Depot, Files, Mount, Programs, System und Users, was Ähnlichkeiten mit BeOS und Mac OS X erkennen lässt. Anwendungen werden unter /Programs installiert. Es gehört zum Konzept der Distribution, dass die Anwendungen so compiliert werden, dass sie unabhängig davon funktionieren, in welchem Verzeichnis sie installiert sind. Jedes Programm bzw. Paket liegt in seinem eigenen Unterverzeichnis und besitzt keine Dateien außerhalb dieses Unterverzeichnisses. So besteht die Installation von der Live-CD hauptsächlich darin, die Dateien von der CD auf die Festplatte zu kopieren, wobei Abhängigkeiten berücksichtigt werden. Anwender, die keinen Schreibzugriff auf /Programs haben, können die Anwendungen in ihr Heimverzeichnis installieren und von dort laufen lassen.

Mit GoboLinux wird ein Tool namens Compile geliefert, das als minimalistische Version von Gentoo Portage angesehen werden kann. Es kann zusätzliche Pakete anhand von »Rezepten« compilieren, die auf der GoboLinux-Seite zu finden sind. Rezepte müssen im günstigsten Fall nur aus der URL bestehen, unter der der Quellcode des Pakets zu finden ist.

Über sechs Jahre sind seit der Freigabe von GoboLinux 014 vergangen, in denen die Aktivität im Projekt immer weiter abnahm. Als im Januar dann GoboLinux 015 Alpha erschien, war das eine Überraschung, da dieser Veröffentlichung kaum eine Diskussion vorausgegangen war, lediglich im Versionsverwaltungssystem war Aktivität zu erkennen. Jetzt hat Lucas C. Villa Real die Betaversion freigegeben, die nach seinen Angaben eine Menge Feedback von den Benutzern einbezog.

GoboLinux 015 wurde laut Villa Real erstmals von Grund auf automatisch generiert. Die Automatisierung erfolgte durch das Projekt GoboALFS, das auf jhalfs von Linux From Scratch aufbaut. Die Betaversion behebt einige Probleme, die die Alphaversion aufwies. So wurde das Installationsprogramm getestet und funktioniert jetzt sowohl im Text- als auch im Qt/X11-basierten Grafikmodus. DBus, Polkit, Udev und UDisks wurden zur sauberen Zusammenarbeit mit KDE überredet.

Der Kernel beruht nun auf Linux 3.13.3. Als Bootloader wird Extlinux vom Syslinux-Projekt verwendet. Zudem ist nun eine Live-DVD verfügbar. Die primäre Desktopumgebung ist KDE 4 und alle enthaltenen Softwarepakete dürften auf einem relativ aktuellen Stand sein.

Die kombinierte Live- und Installations-DVD kann von gobolinux.org heruntergeladen werden. Es gibt momentan nur eine 32 Bit x86-Version. Eine 64 Bit-Version soll noch kommen. Auf der DVD sind keine proprietären Programme enthalten. Die Installation und Anwendung solcher Programme soll jedoch genauso möglich sein wie bei anderen Distributionen.

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Kommentare (Insgesamt: 3 || Alle anzeigen )
NixOS (finger, Mo, 10. März 2014)
FHS-A (thread igniter, Mo, 10. März 2014)
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