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Fr, 23. Mai 2014, 12:39

Hardware

Apertus-Projekt präsentiert Open Hardware-Filmkamera

Das Apertus-Projekt hat die für Kinoproduktionen gedachte Kamera Axiom vorgestellt. Ihre weitere Entwicklung hängt von einer erfolgreichen Finanzierungskampagne ab.

4K-Filmkamera Axiom als Prototyp

apertus.org

4K-Filmkamera Axiom als Prototyp

Das Ziel des Apertus-Projekts ist es, freie und offene Technologien für die professionelle Kino- und Filmproduktion zu entwickeln und das dabei gewonnene Wissen frei verfügbar zu machen. Das Projekt begann mit der Entwicklung eines offenen modularen Kamerasystems, das auf Elphel-Hardware aufsetzte. Jetzt hat das Projekt ein weit ambitionierteres Ziel ins Auge gefasst: Die Entwicklung einer Kamera für Kino-Produktionen von Grund auf. Der Name dieser Kamera ist Axiom. Das Projekt will damit zu einer Plattform für Filmproduzenten, Profis aus der Kreativindustrie, Künstler und andere Filmbegeisterte werden. Dabei will Apertus insbesondere stets für Freiheit eintreten, was sich bis auf die Hardware erstreckt.

Axiom Gamma

apertus.org

Axiom Gamma

Die Kamera Axiom liegt seit einigen Wochen als Prototyp (Alphaversion) vor. Erste damit aufgenommene Videos wurden von den Kommentatoren begeistert aufgenommen, obwohl die Entwickler selbst noch nicht zufrieden sind. Die Kamera verfügt über einen CMV12000-Bildsensor, nimmt in Full HD auf, wobei technisch 4K möglich sein sollten, bietet eine Frame-Rate bis 60 Hz, verwendet einen etwas ungewöhnlichen RGB-Farbmodus 2:4:2 und gibt auf HDMI aus.

Aus dem nur in zwei Einzelstücken produzierten Prototypen soll jetzt eine stark verbesserte Betaversion entstehen. Sie soll den Bildsensor, der auch über High Dynamic Range (HDR)-Modi verfügt, besser ausreizen und 4K ermöglichen, aber auch Full HD mit dem RGB-Farbmodus 4:4:4. Auch Standbilder sollen möglich sein. Dazu sollen weitere Annehmlichkeiten wie Fernsteuerung, Energieverwaltung, Bildstabilisierung, verschiedene Linsenmontage-Optionen (z.B. Nikon F-mount, EF und M4/3), verringerte Größe und einiges mehr kommen. Durch modulare Ein/Ausgabezusätze soll die Kamera hochgradig anpassbar sein. Die Steuerung wird verkleinert und von einem eingebetteten Linux-System geleistet. Als Bildsensor soll ein Truesense KAC12040 zum Einsatz kommen, um mit diesem Erfahrungen zu gewinnen. Zukünftig sollen weitere Bildsensor-Optionen zur Verfügung stehen.

Die Entwicklung der Betaversion soll hauptsächlich durch eine Schwarmfinanzierungskampagne ermöglicht werden. Diese Kampagne hat noch nicht begonnen, ist aber in Vorbereitung. Geplant ist, dass alle Interessenten, die mindestens 350 Euro zusichern, die Kamera später zum Selbstkostenpreis beziehen können, der voraussichtlich bei 550 Euro liegen wird. Es sollen im ersten Anlauf mindestens 250 Kameras produziert werden. Den Unterstützern muss dabei bewusst sein, dass die Kamera eine Betaversion ist, die anfänglich noch Probleme machen kann.

Apertus ist ein eingetragener Verein in Wien in Österreich. Da ein Verein eine kommerzielle Entwicklung kaum handhaben kann, wurde für die Axiom-Kamera das Unternehmen Apertus - Open Source Cinema in Belgien gegründet. Sie soll sich um die gesamten Finanzen, aber auch die Produktion und Logistik kümmern. Sollte die Axiom Beta ein Erfolg werden, ist eine weitere Finanzierungskampagne für die Axiom Gamma geplant, eine Weiterentwicklung, die dann endgültig wie eine professionelle Kamera aussehen wird.

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