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Mo, 16. Juni 2014, 08:17

Software::Kernel

Linux-Kernel 3.16 tritt in die Testphase ein

Linux-Initiator Linus Torvalds hat die Kernel-Version 3.16-rc1 als erste Testversion für Linux 3.16 freigegeben. Wie zumeist in den letzten Versionen sind die Änderungen sehr umfangreich und über alle Bereiche des Kernels verteilt.

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Linux Foundation

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Wegen der Überlappung des Tests der Version 3.15 mit der Integration von 3.16 ist die erste Testversion von Linux 3.16 nur eine Woche nach Linux 3.15 erschienen. Die kommenden sechs oder mehr Wochen dienen zum Testen der Änderungen und Korrigieren der gefundenen Probleme. Laut Linus Torvalds, der nun in Urlaub geht, aber wahrscheinlich weiter an jedem Wochenende eine neue Testversion herausgeben wird, enthält Linux 3.16 kaum weniger Änderungen als 3.15, und die Änderungen sind wie fast immer zu zwei Dritteln in den Treibern zu finden. Vom Rest macht die Hälfte architekturspezifische Änderungen aus, wobei die ARM-Architektur dominiert. Ein großer Teil dieser Änderungen waren Device Tree-Dateien, in denen die Hardware von Ein-Chip-Systemen, die nicht automatisch erkannt werden kann, beschrieben wird. Diese Änderungen kommen daher, dass der Kernel mehrere neue ARM-Chips unterstützt.

Xen auf ARM-Systemen unterstützt jetzt Suspend und Resume. Die ARM-Chips Marvell Armada 375 and 38x können nun in SMP-Konfigurationen genutzt werden, und SMP für den Allwinner A31 wurde überarbeitet. Ferner unterstützt ARM jetzt das Suspendieren auf eine Festplatte und bessere Stacktraces. Die virtuelle Plattform Goldfish gibt es jetzt in einer 64 Bit-Variante.

16 Bit Stack-Segmente auf x86_64 sind nun wieder erlaubt, nachdem eine Sicherheitslücke korrigiert wurde, aufgrund derer die Option in Linux 3.15 nur durch explizite Auswahl in der Kernel-Konfiguration aktiviert werden konnte. Die Lücke hätte es Angreifern ermöglicht, bestimmte Speicherbereiche auszulesen, auf die sie keinen Zugriff haben sollten.

Die serielle Konsole zum Debuggen der Startphase des Kernels ist nun generisch für alle Plattformen verfügbar. KVM auf der s390-Architektur wurde optimiert und unterstützt jetzt Migration und GDB. Auf der POWER8-Architektur dagegen erhielt es Unterstützung für Little Endian, auf der MIPS-Architektur unter anderem virtualisierte Timer. Unter x86 können jetzt Xen-Gastsysteme vollständig virtualisiert laufen und dabei selbst wieder Xen-Hypervisor mit eigenen Gastsystemen sein.

Der Block-Treiber wird in Linux 3.16 erstmals vollständig mit mehreren parallelen Warteschlangen arbeiten können und dabei mindestens so schnell sein wie zuvor. Der SCSI-Treiber soll mit ähnlichen Änderungen in der nächsten Version kommen. Der vielleicht erste Treiber, der mehrere Warteschlangen nutzt, ist der PCIe-Treiber für Micron Flash-Geräte.

Control Groups konnten bisher in mehreren parallelen Hierarchien angelegt werden. Das war nach Meinung der Kernel-Entwickler unnötig kompliziert und wurde auf eine einzige Hierarchie reduziert. Loopback-NFS-Mounts sollen jetzt zuverlässig funktionieren. Außerdem können ACLs auf NFS jetzt größer als 4 KB werden und die Funktion readdir von NFS kann die Daten in größeren Blöcken als 4 KB zurückliefern, was die Geschwindigkeit deutlich steigern sollte.

Zahlreiche Treiber wurden aktualisiert, erweitert oder kamen neu hinzu. Die zahlreichen weiteren Änderungen sind im Änderungslog von Git zu finden. Kernel und Patch-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.

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