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Mo, 16. Juni 2014, 11:03

Software::Distributionen::CentOS

Testversion von CentOS 7 veröffentlicht, während Scientific Linux noch diskutiert

Schneller als üblich nach der Veröffentlichung einer neuen Version von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) erschien nun eine Testversion der auf RHEL aufbauenden Server-Distribution CentOS 7.

centos.org

Nur wenige Tage vergingen diesmal zwischen der generellen Verfügbarkeit von RHEL 7 und einer Testversion von CentOS 7. Die zu Beginn des Jahres beschlossene Zusammenarbeit zwischen Red Hat und CentOS beschleunigt offensichtlich die Entwicklung von CentOS. Zudem gibt es erstmals überhaupt eine öffentliche Testversion. In der öffentlichen Ankündigung dazu heißt es, es werde Änderungen am Paketbestand geben, bevor CentOS 7 in stabiler Version erscheint.

Eine Aktualisierung der als QA Release bezeichneten Testversion auf die stabile Veröffentlichung sei vermutlich möglich, werde aber nicht unterstützt. Zudem sei das QA Release nicht für Produktivumgebungen geeignet und die enthaltenen Pakete seien im Gegensatz zu denen der stabilen Veröffentlichung nicht per GPG-Schlüssel signiert. Abbilder des CentOS 7 QA Release können von der Projektseite heruntergeladen werden.

Aber nicht nur CentOS leitet sich bisher direkt von RHEL ab, auch Scientific Linux (SL) ist dazu binärkompatibel. SL ist eine wissenschaftliche Distribution, die an den Forschungseinrichtungen Fermilab, CERN, DESY und der ETH Zürich entwickelt und genutzt wird.

Durch die Zusammenarbeit von Red Hat und CentOS hat sich auch dessen Organisationsstruktur entwickelt. Das neue Konzept der CentOS Special Interest Groups (SIG) soll, angelehnt an die Spins von Fedora, Seitenstränge von CentOS und davon abgeleiteten Projekten kanalisieren. Red Hat hat deshalb vorgeschlagen, SL als CentOS SIG fortzuführen. Die größte Veränderung hierbei wäre, dass SL die Source-RPMs von CentOS bezieht, da Red Hat diese jetzt im CentOS-Git hostet. Hierbei gehen die Meinungen der Entwickler bei Cern und Fermilab auseinander. Ob SL dabei seinen Namen behalten würde, ist derzeit unklar.

Während die Cern-Entwickler mittlerweile der CentOS Core SIG beigetreten sind, scheint man bei Fermi eher mit der Idee eines CentOS-Klons zu liebäugeln, ohne in eine SIG eingebunden zu sein. Hauptargument gegen das Modell der SIGs auf der Mailingliste von Fermi ist, dass bisher die SRPMs von Red Hat direkt signiert wurden und von SL auch dort bezogen wurden. Jetzt liegen diese auf git.centos.org und sind aus Sicht einiger Entwickler bei Fermi nicht uneingeschränkt vertrauenswürdig.

Aus der Sicht der Cern-Entwickler ergibt eine SIG jedoch Sinn, da sie viel Arbeit abnimmt, wobei die Builds von CentOS erledigt werden und lediglich die Anpassungen von SL betreut werden müssten. CentOS stellt lediglich drei Bedingungen an eine SIG: Alle Quellen und Pakete müssen auf git.centos.org gehostet werden. Im Vorstand der jeweiligen SIG muss ein CentOS-Mitglied vertreten sein. Nicht zuletzt behält sich CentOS Leitung und Kontrolle vor.

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