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Mi, 9. Juli 2014, 09:31

Gesellschaft::Politik/Recht

FSFE wettert gegen Microsoft-Software bei der Europäischen Kommission

Die Europäische Kommission hat jüngst ihre Nutzung von MS Windows und anderer proprietärer Software verlängert, was die Free Software Foundation Europe kritisiert. Die Kommission selbst habe bereits zugegeben, an die proprietäre Software gefesselt zu sein, Konsequenzen ziehe man aber nicht daraus.

FSFE

Allen Beteuerungen zum Trotz macht die Europäische Kommission keinerlei Anstrengungen, sich aus der Fesselung an proprietäre Software zu befreien. So lautet der Hauptvorwurf einer aktuellen Mitteilung der Free Software Foundation Europe (FSFE). Anlass sind zwei im April neu abgeschlossene Verträge zwischen der Europäischen Kommission und Microsoft, die die Steuerzahler 44 Mio. Euro kosten. Es handelt sich dabei um eine Dienstleistungsvereinbarung und ein Rahmenwerk für die Lizenzbedingungen. Die Lizenzen selbst werden von Hewlett-Packard aufgrund eines separaten Vertrages von 2012 geliefert, was die Steuerzahler weitere 50 Mio. Euro kostet. Die Verträge umfassen die Europäische Kommission sowie 54 weitere EU-Organisationen.

Selbst die Kommission hatte kürzlich offiziell eingestanden (PDF), dass sie effektiv an Microsoft gebunden sei. Die FSFE kann anhand weiterer Dokumente zeigen, dass es aber nie eine ernsthafte Bemühung gab, das zu ändern. Da sich die Kommission infolgedessen weitgehend auf die proprietären Dateiformate von MS Office stützt, wird ein großer Teil der europäischen IT-Industrie davon ausgeschlossen, mit der Kommission ins Geschäft zu kommen, meint die FSFE.

Auf Anfrage der Abgeordneten Amelia Andersdotter im Europäischen Parlament hatte die Kommission eine Strategie vorgelegt, in der sie das offene Dokumentenformat ODF empfiehlt, zugleich aber OOXML weiter unterstützt, nachzulesen in einem Strategiepapier (PDF). Dies wurde bereits als verpasste Chance kritisiert, sich auf ein einzelnes, offenes Format festzulegen. Auch die FSFE sieht es lediglich als Festigung der bisherigen Situation.

Freie Alternativen zum Vorgehen der Europäischen Kommission wären möglich, wie unter anderem die Stadt München gezeigt hat. Die FSFE will weiterhin mit der Kommission zusammenarbeiten und auf eine Abkehr von proprietärer Software und proprietären Dateiformaten hinwirken.

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Kommentare (Insgesamt: 13 || Alle anzeigen )
Re[3]: Der NSA den Zugriff sichern (Isjanichzufassendoh, Do, 10. Juli 2014)
Re[3]: Was München gezeigt hat (Penguin Pusher, Do, 10. Juli 2014)
Re[2]: Der NSA den Zugriff sichern (kosovafan, Mi, 9. Juli 2014)
Re[3]: Der NSA den Zugriff sichern (Wie bitte?, Mi, 9. Juli 2014)
Re[2]: Der NSA den Zugriff sichern (Barista Mona Lisa, Mi, 9. Juli 2014)
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