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Mo, 21. Juli 2014, 10:54

Gesellschaft::Bildung

Freie Software an Genfer Schulen

Die Grund- und Sekundarschulen im Schweizer Kanton Genf nutzen demnächst auf den PCs für Lehrer und Schüler das freie Betriebssystem Ubuntu Linux. Auf den Rechnern der 170 Grundschulen des Kantons ist die Migration bereits abgeschlossen, die 20 Sekundarschulen sollen im nächsten Schuljahr folgen.

Wie das Open-Source-Newsportal joinup unter Berufung auf andere Quellen berichtet, gab der »Service écoles-médias« (SEM), eine Sektion der Genfer IT-Abteilung, als Hauptgrund für den Wechsel an, dass Das Ubuntu Linux einfacher zu warten sei als das bisher genutzte proprietäre Betriebssystem, das zudem nicht mehr länger mit Updates unterstützt werde. Für die Nutzer sei es zudem leichter, mit Ubuntu zu arbeiten als mit aktuellen Versionen des besagten proprietären Betriebssystems, ließ Cyril Roiron, der Leiter des Projekts für offene Standards und freie Software in der Direktion für öffentliche Bildung, Kultur und Sport des Kantons Genf, verlauten. Weiterhin sprechen eine höhere Geschwindigkeit, Sicherheit und Stabilität für das freie Betriebssystem.

An den Grundschulen lernen Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren. In jedem Klassenraum steht ein Rechner, den Kinder und Lehrer nutzen können, um Emails zu versenden, im Internet zu surfen oder Bildungssoftware auszuführen. Auf den Computern sind drei verschiedene Nutzergruppen eingerichtet: Eine für Lehrer, die auch administrative Aufgaben übernehmen können, und je eine für die jüngeren und älteren Schüler. In den Sekundarschulen für Jugendliche bis 15 Jahren gibt es PC-Labore, in denen aktuell Rechner stehen, auf denen Ubuntu oder das schon erwähnte proprietäre Betriebssystem laufen. Letzteres soll nach und nach verschwinden.

Das SEM konzentriert sich bei der seit Jahren vorbereiteten Umstellung auf die Rechner, die von den Schülern genutzt werden. Die beteiligten Mitarbeiter erstellten Inventarlisten der in Schulen verfügbaren Hardware und Netzwerkkapazitäten. Sie suchten und testeten freie Alternativen der eingesetzten Anwendungen, erstellten einen Migrationsleitfaden und führten Schulungen für Lehrer durch. Sie setzten ein Online-Forum auf, in denen Lehrer ihre Fragen loswerden können und organisierten eine wöchentliche Sprechstunde. Ferner geben sie vor Ort Hilfestellung und nehmen die Anregungen, Zweifel und Befürchtungen der Lehrer auf.

Die größten Widerstände beim Wechsel erzeugte die Umstellung auf die freie Bürosoftware LibreOffice, denn hier gab es mehrere Probleme mit den in einem proprietären Format gespeicherten Dokumenten, die Lehrer in der Schule oder daheim mit anderer Software erstellten. Lehrer an den Sekundarschulen müssen auch die freie Software vorstellen, viele von ihnen haben jedoch nur wenig Zeit, sich diesbezüglich weiterzubilden. Im letzten Schuljahr lernten an den Primärschulen 32.501 Schüler und an den Sekundärschulen 13.048 Schüler.

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