Login
Newsletter
Werbung

Do, 24. Juli 2014, 15:20

Software::Cloud

Cloud-Betriebssystem Mirage OS erreicht Version 2.0

Das Xen-Projekt hat Mirage OS 2.0 freigegeben, ein Cloud-Betriebssystem, das ausschließlich unter dem Hypervisor Xen lauffähig ist. Neu sind unter anderem die Portierung auf ARM und ein Git-ähnliches verteiltes Speichersystem.

Mirage OS im Vergleich mit herkömmlicher Virtualisierung

Xen Foundation

Mirage OS im Vergleich mit herkömmlicher Virtualisierung

In der Cloud kommen heutzutage meistens Betriebssysteme zum Einsatz, die nicht speziell dafür ausgelegt sind. Sie sind daher in der Regel sehr viel größer, als es für ihren Zweck nötig wäre, was höhere Kosten und Sicherheitsrisiken mit sich bringt. Mirage OS ist der Versuch von Xen, das Problem zu lösen. Auch andere Entwicklergruppen arbeiten an Projekten mit ähnlicher Zielsetzung.

Im Dezember 2013 hatten die Xen-Entwickler Mirage OS 1.0 vorgestellt. Das System stützt sich mit seinem minimalen Kernel wesentlich auf den Hypervisor Xen, unter dem es läuft. Das System ist komplett in Ocaml geschrieben. Der sogenannte Unikernel kombiniert die nötigen Teile des Betriebssystems mit der Anwendung, was zu einem System mit wenig RAM- und Speicherplatzbedarf führt. Das soll letztendlich Kosten sparen und das System sicherer machen. Zudem gilt die Sprache Ocaml prinzipiell als sicherer als C oder C++, da sie unter anderem den Speicher automatisch verwaltet.

Mirage OS 2.0 bringt jetzt den Anwendern etliche Neuerungen. Eine der bedeutendsten ist die Unterstützung der ARM-Architektur. Nachdem die erste Version auf x86-Rechner konzentriert war, haben die Entwickler an der Portabilität von Mirage OS gearbeitet, so dass es jetzt unter anderem auf dem Cubieboard 2 laufen kann. Die Änderungen wurden laut den Entwicklern in das Xen-Projekt eingebracht, so dass auch andere Projekte wie HalVM oder ClickOS davon profitieren können.

Die zweite große Neuerung ist Irmin, ein verteilter Speicher mit der Möglichkeit, Versionszweige anzulegen. Das Konzept ist an Git angelehnt und hat den Sinn, die Synchronisation zwischen den Speichersystemen zu erleichtern. Denn Mirage OS ist auch für den Einsatz in Mobilsystemen gedacht, wo eine permanente Verbindung nicht zur Verfügung steht.

Weitere Ergänzungen wurden an der Software vorgenommen, die Mirage OS mitbringt. So gibt es nun zur Verschlüsselung von Verbindungen eine TLS-Implementation in Ocaml, einen modularen TCP/IP-Stack in Ocaml, eine Kommunikationsmöglichkeit mit geringer Latenz zwischen virtuellen Maschinen (Vchan) und modulare Ocaml-Bindungen an C-Bibliotheken.

Mirage OS steht unter der freien ISC-Lizenz und kann von openmirage.org heruntergeladen werden. Mirage OS bringt den Ocaml-Paketmanager OPAM mit, mit dem sich das System aktualisieren lässt.

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung