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Do, 18. September 2014, 12:17

Gesellschaft::Politik/Recht

München: Beschwerden unabhängig von Linux

In einem Interview mit der Computerzeitschrift c't nimmt der T-Chef der Münchner Stadtverwaltung, Robert Kotulek, Stellung zu der momentanen Situation von LiMux. Dabei sieht der IT-Beauftragte keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Kritik und dem LiMux-Projekt im Allgemeinen. Vielmehr sei es ein allgemeines »Gebrummel«, wie es in jeder Organisation zu finden sei.

Stadt München

Seit Monaten hagelt es Kritik an der Umstellung der IT-Landschaft der Stadtverwaltung auf Linux. So machen unter anderem der seit Mai in München neu ins Amt gewählte SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter und sein CSU-Stellvertreter Josef Schmid Stimmung gegen das Projekt. In einem im Münchner Behördenmagazin »Stadtbild« erscheinenden Interview stellte Reiter fest, dass das Projekt »gelegentlich den Microsoft-Anwendungen hinterher hinke«. So habe es bereits Gespräche mit den Kollegen der Münchner IT gegeben und er sei bereit, »für die Kollegen und Kolleginnen vor Ort die bestmögliche Lösung zu finden«.

Laut dem CSU-Stellvertreter Josef Schmid ist alles schwieriger. »Den Anwender-Programmen fehlen zahlreiche Funktionen, die sonst gängig sind und vieles ist nicht kompatibel mit den Systemen außerhalb der Verwaltung«, gab er gegenüber der Münchner Abendzeitung bekannt.

Gegenüber Heise Online gab Schmid zu Protokoll, dass »die städtische IT den Anwendungen in Wirtschaft und auch Gesellschaft um Jahre hinterherhinkt«. Konkret gebe es Beschwerden von »vielen städtischen Mitarbeitern«. Dem widerspricht allerdings der IT-Chef der Landeshauptstadt, Robert Kotulek in einem Interview mit der Computerzeitschrift c't. Laut Aussage des IT-Beauftragtern hat die Kritik nichts mit LiMux zu tun.

Zwar gebe es tatsächlich immer wieder interne Beschwerden, diese haben aber nichts mit Linux zu tun. Vielmehr sieht Kotulek als Ursache allgemeine IT-Abläufe. »Das "allgemeine Gebrummel" muss und wird dahin gehend ernst genommen werden, dass die konkreten Ursachen analysiert werden«, so der Manager gegenüber der Zeitschrift. Dementsprechend planen die Verantwortlichen in den kommenden Monaten, die Systeme weiter zu optimieren. Geplant ist unter anderem ein Umstieg von OpenOffice zu LibreOffice. Auch eine Modernisierung der Mail- und Kalenderlösung ist im Jahre 2015 geplant, die nun auf Basis von Kolab realisiert werden soll.

All den Änderungen zum Trotz soll aber auch eine Evaluierung der Architektur erfolgen. So ist laut Kotulek ein externes Unternehmen damit beauftragt worden, die Situation zu analysieren und Vorschläge zu unterbreiten. Unter anderem sollen dabei Fragen nach der Wirtschaftlichkeit, aber auch nach der Leistungsfähigkeit der Lösung geklärt werden. »Kann sie die Bedürfnisse ihrer Nutzer jederzeit zufriedenstellend abdecken«? Sobald die Ergebnisse vorliegen, sollen sie dem Oberbürgermeister vorgelegt werden, sodass über das weitere Vorgehen entschieden werden kann.

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