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Mo, 20. Oktober 2014, 09:31

Software::Kernel

Linux-Kernel 3.18 tritt in die Testphase ein

Linux-Initiator Linus Torvalds hat die Kernel-Version 3.18-rc1 als erste Testversion für Linux 3.18 freigegeben. Unter anderem wird Linux 3.18 erweiterte Netzwerkfunktionalität und höhere Netzwerkgeschwindigkeit enthalten. Außerdem wird er OverlayFS bringen oder auch nicht.

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Linux Foundation

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Zwei Wochen nach Linux 3.17 ist die erste Testversion von Linux 3.18 erschienen. Die kommenden sechs oder mehr Wochen dienen zum Testen der Änderungen und Korrigieren der gefundenen Probleme. Linus Torvalds veröffentlichte die Testversion, da ihm die Entwickler nach seinen Angaben bereits genug Änderungen gesendet haben, so dass es sinnlos gewesen sei, die eigentlich erst für nächste Woche geplante Veröffentlichung zurückzuhalten. Da Torvalds eine Woche in Urlaub war, direkt im Anschluss zur LinuxCon nach Düsseldorf flog und infolge dessen mehrere Tage ohne Internetverbindung war, hatte er angekündigt, dass die Integrationsphase diesmal drei Wochen dauern werde. Da das jetzt doch nicht der Fall ist, will er in begründeten Fällen weitere neue Funktionen aufnehmen. Insbesondere hofft er darauf, dass es OverlayFS noch in die neue Version schafft. OverlayFS ist ein Mechanismus, um ein (in der Regel änderbares) Dateisystem über ein schreibgeschütztes Dateisystem zu legen, ein Mechanismus, der auch als Union-Dateisystem bezeichnet wird.

Neue Funktionen in Linux 3.18 sind die Just-in-Time-Compilierung von Extended Berkeley Packet Filter (eBPF)-Programmen auf der arm64-Architektur, parallele Ausführung von kryptografischen Operationen mit Hilfe mehrerer Puffer, wenn die Hardware dafür ausgelegt ist, die NFS 4.2 SEEK-Operation im NFS-Server und atomare Schreibvorgänge und FITRIM im Dateisystem F2FS.

Berkeley Packet Filter wird allmählich zur universellen virtuellen Maschine im Kernel und ist nun über den Systemaufruf bpf allgemein verfügbar. Noch fehlen allerdings andere Komponenten, um ihn nutzen zu können. Die Netzwerk-Sendefunktion wurde beschleunigt, wie hier beschrieben. Zusätzlich besteht nun die Möglichkeit, beliebige Protokolle über UDP zu tunneln. Außerdem wurde Data Center TCP (DCTCP) Congestion Control implementiert.

Ein Fehler wurde im Systemaufruf fanotify_init korrigiert. Dies könnte Auswirkungen auf Programme haben, die sich auf das falsche Verhalten verlassen haben. Der Systemaufruf prctl unterstützt jetzt eine weitere Operation, um das Adress-Layout eines Prozesses zu ändern. Auch das Perf-Subsystem wurde wieder beträchtlich erweitert.

Xen erhielt ein »pvSCSI«-Subsystem, mit dem Gastsysteme SCSI-Geräte direkt ansteuern können. Die SPARC-Architektur wurde auf vierstufige Seitentabellen umgestellt, was den nutzbaren Adressraum nochmals drastisch erhöht. Das Zugriffskontrollsystem SMACK erhielt einen »Bring up« genannten Modus, der beim Entwickeln der Zugriffsregeln helfen soll. RCU wurde um ein Task-Subsystem erweitert, und für Device Trees steht mit dem »Resolver« eine Art von dynamischem Linker zur Verfügung.

Intern wurden einige Optionen hinzugefügt, um den Kernel für kleine Systeme noch kleiner zu machen, indem auf bestimmte Funktionalität verzichtet wird. Modulparameter können nun mit dem neuen Flag unsafe markiert werden. Das hat zur Folge, dass der Kernel als »Tainted« markiert wird, wenn solch ein Parameter geändert wird. Außerdem können Kernelmodule jetzt in komprimierter Form installiert werden. Treibern steht jetzt ein »Device-Coredump«-Mechanismus zur Verfügung, der zum Debuggen von Firmware eingesetzt werden kann.

Zahlreiche Treiber wurden aktualisiert, erweitert oder kamen neu hinzu. Die zahlreichen weiteren Änderungen sind im Änderungslog von Git zu finden. Kernel und Patch-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.

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