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Debian passt erneut Standard-Desktop an
Debian-Entwickler Joeyh Hess hat erneut eine Änderung an der Einstellung für den Standard-Desktop für Debian 8 »Jessie« vorgenommen. Alle Architekturen außer amd64 und i386 installieren künftig XFCE anstatt Gnome.
Software in the Public Interest (SPI)
Den größten Teil des Jahres war XFCE als Standard im von Hess betreuten Paket Tasksel voreingestellt. Eine
Neubewertung von XFCE und Gnome im September führte dazu, dass Gnome wieder an die erste Stelle rückte. Die Gründe für den Wechsel zurück zu Gnome lagen unter anderem in der besseren Adaption von Systemd und mehr Barrierefreiheit. Das Argument, Gnome passe nicht mehr auf die erste CD einer Debian-Veröffentlichung, wiegt dabei laut Hess nicht mehr so schwer wie in früheren Jahren, so dass das Release-Team dies nicht mehr zwingend als Blocker ansieht.
Ein Bug-Report führte jetzt zu einer erneuten Anpassung von Tasksel. Der Einreicher hatte moniert, Gnome 3 sei seit dem Wegfall von Gnome-Fallback nur auf amd64 und i368 installierbar, gleiches gelte auch für Cinnamon, das auf Gnome 3 basiert. Der Grund hierfür liegt darin, dass Gnome 3 einen passenden OpenGL-Treiber voraussetzt, der unter anderem für die ARM-Architekturen, etwa beim Mali-Treiber, nicht verfügbar ist. Die Software-Beschleunigung LLVMpipe kann laut der Fehlerbeschreibung derzeit nur auf fünf Architekturen erfolgreich kompiliert werden.
Hess hat daraufhin Tasksel in Version 3.29 dahin gehend angepasst, dass XFCE bei Debian 8 der Standard-Desktop für alle Architekturen außer x86 ist. Ein Kommentar im Fehlerbericht warf zudem wieder einmal die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines vorgegebenen Standard-Desktops im Gegensatz zu einer Liste, aus der Anwender wählen können, auf.