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Fr, 14. November 2014, 13:55

Software::Desktop

Mozilla startet Werbung in den Kacheln im Browser

Mozilla hat damit begonnen, die in leeren Browser-Tabs erscheinenden Kacheln mit Werbung zu belegen. Die ersten beiden Werbepartner wurden jetzt bekannt gegeben. Anders als bei anderen Werbungen ist jedoch das Verfolgen der Anwender verpönt.

Firefox-Tiles mit Werbung

Mozilla

Firefox-Tiles mit Werbung

Nachdem neu geöffnete Tabs ursprünglich einfach eine leere Seite zeigten, folgte Mozilla dem Beispiel anderer Browser-Hersteller und lässt Firefox schon seit längerer Zeit beim Öffnen eines neuen Tabs Minibilder der beliebtesten aufgerufenen Seiten anzeigen. Die Auswahl der Seiten wird anhand einer Mischung aus Aufrufhäufigkeit und Zeitpunkt des letzten Aufrufs ermittelt. Vor allem bei frischen Installationen blieb der Platz aber bisher leer. Daher gab es schon seit mindestens Anfang des Jahres Überlegungen bei Mozilla, das zu ändern und den freien Platz mit Informationen zu belegen.

Diese Überlegungen führten zu ersten Experimenten mit Werbung in den freien Kacheln, die allerdings in der Gemeinschaft zu viel Kritik führten und wieder abgeschafft wurden. Die Idee blieb jedoch und veranlasste Mozilla zur Weiterentwicklung der Kacheln, wobei Überlegungen zu Datenschutz und Sicherheit nach Angaben der Organisation mehr Raum erhielten. Eine verbesserte Version der Werbeflächen wurde unter dem Namen »Firefox Tiles« in die jüngst vorgestellte Version 33.1 von Firefox integriert, allerdings zunächst noch ohne bezahlte Werbung.

Die kommt allerdings jetzt. Wie Darren Herman im Mozilla-Blog ankündigt, wurden die beiden ersten Werbepartner gefunden. Es handelt sich dabei um CVS Health mit ihrer Medienagentur Mindshare North America und Booking.com. Mit der Werbung wird nach der Meinung von Mozilla die Seite mit Leben gefüllt, es kann die Benutzer auf verschiedenste Themen aufmerksam machen und nicht zuletzt auch einen Beitrag zur Finanzierung von Mozilla leisten. Kacheln, die nicht mit Werbung belegt sind, können auf andere, nach Ansicht von Mozilla für die Benutzer interessante Seiten verweisen.

Der Leitgedanke bei Mozilla war dabei laut Herman, dass dabei Datenschutz und Sicherheit der Anwender hohe Priorität haben. So werden zwar Daten zur Auswahl der Inhalte an Mozilla übertragen, aber nur in aggregierter Form, mit der sich keine Benutzer identifizieren lassen. Tracking-Codes und andere Maßnahmen zur Verfolgung der Benutzer sind nicht erlaubt. Werbung für Alkohol, Medikamente und Angebote nur für Erwachsene sind ausgeschlossen. Wer keine Werbung haben möchte, kann die Kacheln in den Firefox-Einstellungen abstellen. Auch der Einsatz von Adblockern ist möglich. Herman schreibt, dass Mozilla nicht davon ausgeht, dass die Benutzer der Organisation unbedingt vertrauen, aber sie will sich das Vertrauen erarbeiten.

In einem zugehörigen Blog-Beitrag wiederholt Denelle Dixon-Thayer die Prinzipien von Mozilla: Transparenz, Wahlfreiheit und Kontrolle. Diese sollen Mozilla das Vertrauen der Benutzer sichern. So kann man die Funktion abschalten und es werden in diesem Zustand keine Daten gesendet. Wer es nicht glaubt, kann den Quellcode von Firefox untersuchen. Wer »Do not Track« bereits aktiviert hat, wird die Kacheln erst gar nicht zu sehen bekommen. Wenn die Kacheln aktiviert sind, werden die Daten über HTTPS gesendet. Mozilla fordert die Benutzer ausdrücklich zu Feedback auf und hält dafür ein eigenes Formular (bei Google) bereit.

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Kommentare (Insgesamt: 58 || Alle anzeigen )
Re[3]: Nicht so schlimm (Ja, Mo, 17. November 2014)
Re[8]: Leider ein notwendiger Schritt.... (wander, Mo, 17. November 2014)
Re[7]: Leider ein notwendiger Schritt.... (Peter_, Mo, 17. November 2014)
Re[14]: Wo ist das Geld? (wander, So, 16. November 2014)
Re[13]: Wo ist das Geld? (Vorschau, So, 16. November 2014)
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